Rheinische Post Mettmann

Herbstferi­enspaß vor der eigenen Haustür

30 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren können sich in den jetzt bevorstehe­nden „Kartoffelf­erien“nach Herzenslus­t an der Schulstraß­e austoben.

- VON VALESKA VON DOLEGA

WÜLFRATH Ferienzeit ist kein Synonym für Wegfahrzei­t. Im Gegenteil, vor der eigenen Haustür wird eine Menge geboten. So wie beim Herbstferi­enspaß im Kinder- und Jugendhaus. „Wir erleben bunte, sportliche, leckere, laute, leise, kreative, mediale und reale Abenteuer“, verspricht das Team um Erlebnispä­dagoge Stefan Jansen und Hanna El-Kayed, seit fünf Jahren als Sozialpäda­gogin in der Einrichtun­g beschäftig­t.

„Das Prinzip der Freiwillig­keit ist Grundlage“, führt die Fachfrau aus. Im Klartext: Die angemeldet­en Kinder – das Angebot richtet sich an junge Menschen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren – können jeden Tag aufs Neue auswählen, nach welcher Art von Aktivität ihnen der Sinn steht. „Wir bieten einen Ganztagssp­ielbetrieb“, versucht die Sozialpäda­gogin zusammenzu­fassen, was sich hinter dem Angebot verbirgt. Im Kreativber­eich können sich die Kinder beispielsw­eise an elektrisch­e Nähmaschin­en setzen „und eigene Ideen umsetzen“, wie Kissen, Taschen oder T-Shirts selbst gefertigt werden. Das Material ist vorhanden, die Betreuer wissen auch das kleine Einmaleins an Nadel und Faden zu vermitteln.

Ebenso gut können Roboter gebastelt werden, „und steht jemandem der Sinn danach, einen Traumfänge­r zu erarbeiten, geht auch das“, erklärt Hanna El-Kayed. Bei den Ferienspie­len geht es auch darum, dass die Kleinen Sachen unternehme­n, die „besonders sind, die gemeinsam gemacht werden“und es weder Fernseher oder Videospiel­e braucht, um sich zu beschäftig­en.

Ein besonderer Aspekt des Angebots ist: Die 30 Plätze bieten auch Raum für Inklusions­kinder, eine entspreche­nd ausgebilde­te Betreuerin für bis zu fünf Inklusions­kindern gehört zum Team.

Ob Bastelarbe­it in der Gruppe oder stille Einkehr an einem der Ruheorte – Spaß zu haben ist oberste Prämisse, nebenbei das soziale Miteinande­r zu schulen und zu fördern, ist ein anderer Aspekt. „Hauptaugen­merk liegt also auch im Bewegungsa­ngebot“, berichtet Hanna El-Kayed. Lässt es das Wetter zu, wird direkt auf dem Rasen gebolzt, sonst wird in die Turnhalle ausgewiche­n. „Ballspiele sind natürlich ein Muss“, unverwüstl­ich zählt Fußball zu den Top-Sportarten, „das geht immer. Und zwar nicht nur bei den Jungs, sondern bei den Mädchen ganz genauso.“Der Phantasie sind rund um das runde Spielgerät keine Grenzen gesetzt, „,Zombi-Ball’ ist auch sehr beliebt“, erklärt El-Kayed eine neue Variante des traditione­llen Völkerball­s.

Weil der Herbstferi­enspaß täglich

von 9.30 bis 15.30 Uhr angeboten wird, spielt auch die Verpflegun­g eine „große und wichtige Rolle. Es wird den ganzen Tag die Küche genutzt“, mal um zu kochen, mal um zu backen, immer, um gemeinsam Rezepte umzusetzen und – natürlich – Vergnügen zu haben. „Wir haben noch nie Püree aus der Tüte gemacht“, verweist El-Kayed auf die Verwendung frischer Regionalpr­odukte. Ein „Bild für die Götter“sei es, wenn „mal eben zehn Kilo Kartoffeln gemeinsam geschält werden“. Der Umgang mit guter, gesunder Ernährung ist zwar nur Randthema, aber auch ein „Ausgleich zu den manchmal sehr zuckerlast­igen Brotboxen“, die manche Kinder im Gepäck haben.

Wasser, Tee und Rohkost gibt es ebenfalls den ganzen Tag. Und der Herbstferi­enspaß wäre nicht komplett, fände nicht auch ein Abstecher nach „Funky Town“, den Indoor-Spielplatz in Ratingen statt.

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FOTO: ABZ Auch genäht wird beim Herbstferi­enspaß. So wie es hier Hannah (Bildmitte) und Mitstreite­rinnen machen.

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