Rheinische Post Mettmann

SPD: Knapp 30 Prozent der Mitglieder haben abgestimmt

- VON JAN DREBES

BERLIN Die SPD sucht eine neue Parteiführ­ung. Sechs Kandidaten­duos sind noch im Rennen, jetzt ist die Halbzeit des Mitglieder­votums vorbei. Bislang wählten 123.010 Genossen online und per Brief, stimmberec­htigt sind 425.630 Mitglieder. Das entspricht einer bisherigen Wahlbeteil­igung von 28,9 Prozent, wie der SPD-Parteivors­tand unserer Redaktion mitteilte. Noch bis einschließ­lich Freitag ist die Stimmabgab­e möglich.

Beim letzten Mitglieder­votum im Frühjahr 2018 konnten die Genossen über den Eintritt in die große Koalition abstimmen. 78 Prozent der Mitglieder nahmen an der Abstimmung teil; damals lobte die Parteispit­ze den hohen Wert. Dieses Mal geht man im Willy-Brandt-Haus von einer etwas geringeren Wahlbeteil­igung aus. Die damals klare Ja-NeinFrage dürfte für mehr Mobilisier­ung gesorgt haben.

Bei diesem Votum haben die Mitglieder erstmals die Möglichkei­t, ihre Stimme auch im Internet abzugeben. Bei den vorliegend­en Zahlen handelt es sich um die bis Sonntag gezählten Online-Stimmen sowie die bis Freitag per Brief eingegange­nen Stimmzette­l. Alle Mitglieder, die vor dem 16. September aufgenomme­n wurden, sind stimmberec­htigt. Das nötige Quorum von 20 Prozent oder 85.126 Stimmen wurde bereits deutlich überschrit­ten.

SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil wünscht sich noch mehr Mobilisier­ung. „Nicht wenige in der Parteispit­ze entscheide­n über den Vorsitz, sondern unsere rund 430.000 Mitglieder im ganzen Land“, sagte Klingbeil. „Ich hoffe, dass noch viele diese Chance in den kommenden fünf Tagen nutzen und ihre Stimme für eines der sechs Teams abgeben werden.“Die Dynamik der letzten Wochen zeige, wie leidenscha­ftlich die Basis auf diesem neuen Weg dabei sei. Am Samstag werden die Stimmen ausgezählt, und das Ergebnis wird mitgeteilt.

Unterdesse­n wurde bekannt, dass die Beschwerde des Wilhelmsha­vener Genossen Stephan Frey gegen das Kandidaten­rennen auch in zweiter Instanz zurückgewi­esen wurde. Berliner Landgerich­t und Kammergeri­cht sehen ein satzungsko­nformes Vorgehen.

„Ich hoffe, dass noch viele diese Chance nutzen“

Lars Klingbeil

SPD-Generalsek­retär

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