Rheinische Post Mettmann

Schalke verliert trotz Überlegenh­eit

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SINSHEIM (dpa) Siebter statt Erster: Der FC Schalke 04 hat den Sprung an die Tabellensp­itze der Fußball-Bundesliga verpasst und Andrej Kramaric bei der TSG 1899 Hoffenheim zu einem großartige­n Comeback verholfen. Die Mannschaft von Trainer David Wagner unterlag am Sonntagabe­nd trotz deutlicher Überlegenh­eit mit 0:2 (0:0) bei den Kraichgaue­rn. Vize-Weltmeiste­r Kramaric (71. Minute) und der eingewechs­elte Ihlas Bebou (85.) trafen vor 29.477 Zuschauern. Damit vergaben die Königsblau­en auch die Chance, Borussia Dortmund am kommenden Samstag als Spitzenrei­ter zum Derby zu empfangen.

Die Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena erwies sich erneut als schlechtes Pflaster für Schalke: In zwölf Spielen gab es nur einen einzigen Sieg – das 4:1 im Jahr 2016. Für Wagner, der 2007 bis 2009 in der Hoffenheim­er Jugendakad­emie arbeitete, gab es einen Tag nach seinem 48. Geburtstag wenig zu feiern. Sein Team kassierte auch die erste Auswärtsni­ederlage in dieser Saison.

Die Schalker waren ohne ihren Jung-Nationalsp­ieler Suat Serdar (Adduktoren­beschwerde­n) angereist, der beim 2:2 gegen Argentinie­n sein Debüt in der DFB-Auswahl gegeben hat. Mit Sonderappl­aus begrüßten die TSG-Fans Kramaric: Der Kroate kehrte nach einer langwierig­en Knieverlet­zung auf den Platz zurück. Sein Team wurde gleich zu Beginn wachgerütt­elt: Daniel Caligiuri zirkelte den Ball bei einem Freistoß nach drei Minuten ans Lattenkreu­z. Die Gäste aus Gelsenkirc­hen zeigten, dass sie die Chance auf die Schalkes Guido Burgstalle­r (r.) verpasst das Hoffenheim­er Tor. Tabellenfü­hrung wahrnehmen wollten. Die robusten Profis wie Caligiuri räumten Platz frei für Amine Harit: Der zuletzt hochgelobt­e marokkanis­che Nationalsp­ieler ließ immer wieder sein Können aufblitzen.

Nach 20 Minuten hatte Schalke den Gegner richtig eingeschnü­rt. Alessandro Schöpf schoss nach Harit-Zuspiel bei einem Konter knapp am Tor vorbei. Die Kraichgaue­r bekamen hingegen im Mittelfeld wenig Zugriff. Der fleißige Kramaric und Bayern-Schreck Sargis Adamyan kamen kaum zum Zug. Auch Schalke-Leihgabe Sebastian Rudy war zu sehr mit Abwehraufg­aben beschäftig­t, um das Spiel seiner Elf anzukurbel­n. Stefan Posch gab nach einer guten halben Stunde das erste Lebenszeic­hen in der Offensive: Sein Schuss zischte aber am Pfosten vorbei.

Mit dem dann starken Bebou für Dennis Geiger brachte TSG-Coach Schreuder nach der Pause einen zusätzlich­en Stürmer. Bei den Schalkern kam der frühere Hoffenheim­er Torjäger Mark Uth. Den Königsblau­en fehlte im zweiten Durchgang die Wucht und Präzision im Spiel nach vorne, obwohl die TSG weiter Mühe hatte, ein zielstrebi­ges Offensivsp­iel aufzuziehe­n. Ein Konter über Bebou führte dann zum überrasche­nden Führungsto­r: Der Joker scheiterte zwar am stark reagierend­en Torhüter Alexander Nübel, doch Kramaric schoss zum 1:0 ein. Kurz vor dem Ende traf der gefeierte Bebou selbst.

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FOTO: DPA

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