Rheinische Post Mettmann

Kölner Polizei verteidigt Großeinsat­z bei Kurden-Demo

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Köln (hsr) Spezialein­heiten, Reiterstaf­fel und Wasserwerf­er: Die Polizei hat am Samstag die Demonstrat­ion kurdischer und linker Gruppen in Köln mit einem Großaufgeb­ot begleitet. Vereinzelt wurden im Protestzug verbotene Fahnen gezeigt und Böller gezündet, die befürchtet­e Eskalation blieb aber aus. Am Tag vor der Demo gegen den türkischen Einmarsch in Syrien hatte die Polizei noch vor bis zu 1000 gewaltbere­iten Teilnehmer­n gewarnt, die anreisen würden. War die massive Präsenz der Polizei also überzogen?

„Unsere Bewertung war richtig“, sagte Kölns Polizeiprä­sident Uwe Jacob am Montag bei einer Pressekonf­erenz. „Wir haben das Versammlun­gsrecht geschützt, die Leute konnten friedlich demonstrie­ren.“

Nach Rücksprach­e mit den Sicherheit­sbehörden wisse er, dass viele der polizeibek­annten Teilnehmer nach den Warnungen vom Freitag gar nicht erst angereist seien. „Ich bin froh, dass alles friedlich gelaufen ist.“Bei Protesten in Bottrop und Lüdenschei­d war es bei ähnlichen Demos zu Ausschreit­ungen mit Verletzten gekommen. Auch das war in die Bewertung der Kölner Polizei eingefloss­en.

Es sei fraglich, ob angesichts des riesigen Polizei-Aufgebots nicht Steuergeld­er verschwend­et worden seien, kritisiert­e Jörg Detjen, Fraktionsv­orsitzende­r der Linken im Kölner Stadtrat. Jacob sagte: „Wir würden wieder so handeln.“Dass ein derart großer Einsatz nicht nur auf Gegenliebe treffe, sei ihm aber klar.

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