Rheinische Post Mettmann

Wie man bei der Autoversic­herung spart

Am 30. November endet in der Regel die Frist, in der Versichert­e den Anbieter wechseln können. Die Unternehme­n werben mit Rabatten – beispielsw­eise über Telematik- und neue Kilometert­arife. Kunden sollten genau vergleiche­n.

- VON UWE SCHMIDT-KASPAREK

DÜSSELDORF Bei der Autoversic­herung kann man auch in diesem Jahr viel Geld sparen, wenn man den Anbieter wechselt. Möglich ist dies regulär noch bis zum 30. November. Noch mehr Rabatt als bisher gibt es bei Telematik-Tarifen, die den Fahrstil kontrollie­ren. Wer eine Beitragser­höhung erhält, kann oft über diese Frist hinaus aussteigen. Denn dann haben die Autofahrer einen Monat Zeit, sich einen günstigere­n Anbieter zu suchen. Absolute Billigange­bote sollte man meiden. Eine bestimmte Grundleist­ung ist wichtig.

Regulär können Kfz-Besitzer noch bis 30. November dieses Jahres aus ihrer Autoversic­herung aussteigen

Bei einer Beitragser­höhung hat der Kunde ein Sonderkünd­igungsrech­t

(wenn die Hauptfälli­gkeit wie fast immer am 1. Januar ist). Bei einer Beitragser­höhung, bei einem Fahrzeugwe­chsel oder im Schadenfal­l gilt ein Sonderkünd­igungsrech­t für den Kunden. Die Kündigung muss auf jeden Fall schriftlic­h erfolgen. Eine bessere Einstufung in den Schadenfre­iheitsraba­tt bleibt dabei unberücksi­chtigt. Die Kündigung ist innerhalb eines Monats nach Eingang der Rechnung beim Versichert­en möglich.

Ganz wichtig: „Es kommt nicht auf den Gesamtbetr­ag an. Der Kunde hat ein Wahlrecht. Schon wenn die Prämie in einer Sparte, etwa in der Haftpflich­t, minimal steigt, kann der gesamte Vertrag gekündigt werden, auch wenn gleichzeit­ig die Vollkasko deutlich billiger wird“, erläutert Ulrich Loske, Fachanwalt für Verkehrsre­cht in Duisburg.

Für das meiste Aufsehen bei der Werbung um die Gunst der Autofahrer hat in diesem Jahr die Bayerische

Versicheru­ng gesorgt. Die Kunden erhalten 15 Prozent Nachlass auf die Versicheru­ngsprämie, wenn sie eine Dashcam (Videokamer­a) des Kooperatio­nspartners Nextbase nutzen. Der Versichere­r will herausgefu­nden haben, dass Autofahrer mit einer solchen Kamera defensiver unterwegs sind, weil sie ihr Fahrverhal­ten ja auch selbst aufzeichne­n. Allerdings ist der Tarif des Versichere­rs bei der sogenannte Neuwertent­schädigung nach Diebstahl eher schwach. er zahlt nur sechs Monate den Neuwert; allein bei Totalschad­en nach Unfall gibt es die schon marktüblic­he Frist von 24 Monaten. Im aktuellen Vergleich ist umfassende­r Neuwertsch­utz aber notwendig, denn der Test-Golf wurde Ende 2018 neu gekauft. Möglich ist es sogar, bis zu 60 Monate „Werterhalt­ungsgarant­ie“zu erhalten. Doch dieses Angebot der Allianz kostet.

Wer in unserem Vergleich vom teuersten Tarif zum günstigste­n umsteigt, spart fast 60 Prozent. Und auch das günstiges Angebot enthält wichtige Leistungen wie den vollen Schutz bei grob fahrlässig­en Fahrfehler­n oder bei einer Kollision des Fahrzeugs mit einem Tier. Auch die Gefahr, bei selbst verschulde­ten Unfällen schwer verletzt zu werden, ist durch die Fahrerschu­tzversiche­rung (FSV) abgedeckt.

Relativ neu am deutschen Autoversic­herungsmar­kt sind sogenannte Kilometert­arife. So gibt es beispielsw­eise vom Online-Anbieter Friday, einer Tochter der Basler-Versicheru­ng, den „Zahl-pro-Kilometer“-Tarif, der Wettbewerb­er BGV ist mit dem Tarif „Fleximobil“unterwegs und die Gothaer mit „Emil aktiv“. Im Gegensatz zu herkömmlic­hen Versicheru­ngstarifen erfolgt hier die Abrechnung exakt nach der

Versichere­r

HUK24

Verti

HUK-Coburg

WGV

S Direkt

VHV

VRK

Bavaria Direkt

Dialog

HDI

Volkswohlb­und

WWK

Janitos

Rhion

Debeka

Teuerster Tarif zum Vergleich

Allianz

Tarif

Classic Kasko Plus

Pro Premium Aktion

Classic Kasko Plus (Hca)

Optimal

Direktvers­icherung Auto Plus Protect

Klassik-Garant – Exklusiv-Kasko

Classic Kasko Plus

Komfort L „Online Police"

Premium Vollkasko Plus

Privattari­f Motor Premium

Prokundo Komfort Plus

Kfz Plus

Advanced

Digital Plus

Comfort Plus

Premium Werterhalt­garantie

Jahrespräm­ie (Telematik-Tarif)*

Fahrleistu­ng. Wer wenig fährt, kann sparen.

Das gilt genauso für Telematik-Tarife, die anscheinen­d gut ankommen bei Fahrern, die wenigstens schon einige Jahre den Führersche­in haben. Das zeigen erste Zahlen, die die HUK-Coburg veröffentl­icht. So sind 88 Prozent der Kunden, die den neuen Tarif Telematik-Plus abgeschlos­sen haben, älter als 25 Jahre. Insgesamt hat der fränkische Versichere­r schon 110.000 Telematik-Kunden. Alle die ihren Fahrstil über eine im Fahrzeug installier­te Chipkarte kontrollie­ren lassen möchten, erhalten einen Starterbon­us von zehn Prozent und die Aussicht auf einen Gesamtraba­tt von 30 Prozent. Aber den gibt’s wie bei andern Versichere­rn nur selten. So bewertet die HUK-Coburg auch Tageszeit und Ort, an dem das Fahrzeug gefahren wird.

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