12.000 „blaue Briefe“wegen blauer Tonne
Seit Januar ist die Papiertonne für viele Wohnungsgrundstücke Pflicht. Grundstückseigentümer, die nicht auf ein erstes Infoschreiben reagierten, bekommen im November ein zweites Mal Post. Weitere Container werden bald abgezogen.
Seit dem 1. Januar ist die Nutzung der blauen Tonne für Wohnungsgrundstücke in Düsseldorf Pflicht, sofern ihre Aufstellung nicht mit einem zu hohen Aufwand verbunden ist. Gab es zu Beginn des Jahres 36.133 Grundstücke mit einer Papiertonne, so ist die Zahl bis Mitte September auf 48.126 gestiegen.
Entwicklung Die Anzahl der Papiertonnen lag zwischen Januar 2017 und Herbst 2018 leicht steigend zwischen etwa 39.000 und 41.000. Nach der Verpflichtung gab es einen steilen Anstieg. Im Juni wurde die Marke von 48.000 geknackt. Zum 1. Oktober standen 53.084 blaue Tonnen auf Düsseldorfs Grundstücken verteilt (74,7 je 100 Wohngebäude). Bei der Stadt gibt es die vorsichtige Schätzung, dass es bis zum Jahresende 54.000 sein werden.
Ablauf Alle Eigentümer, deren Grundstücke noch nicht über eine Papiertonne verfügen und die nicht auf das erste Infoschreiben reagiert haben, bekommen im November ein zweites Mal Post – die Awista verschickt gut 12.000 Briefe. Im Januar gibt es im Abfallkalender und Gebührenbeiblatt den Schwerpunkt „blaue Tonne“mit der Aufforderung, Pappen zu verkleinern, und mit dem Hinweis, dass die Bündelsammlung ausgelaufen ist. Außerdem werden weitere bestellte Tonnen ausgeliefert. Im Frühjahr folgt die Aufstellung blauer Tonnen auf Grundstücken, für die sich auch nach dem zweiten Anschreiben niemand gemeldet hat. Die blaue Tonne wird alle 14 Tage geleert und ist im Teilservice kostenlos. Bestellungen und Infos unter www.awista.de/ privathaushalte/papiertonne/
Container Zurzeit gibt es 804 Müllstationen mit 535 Papiercontainern. An acht Stellen wurden Papiercontainer abgezogen (in Holthausen, Hassels und Wersten). Für zwölf
Standorte ist der Abzug im Oktober/ November vorgesehen, die Prüfung läuft noch. Voraussichtlich wird das an einer oder mehreren Stellen in Angermund, Kaiserswerth, Rath, Knittkuhl, Unterbilk, Friedrichstadt, Vennhausen, Gerresheim, Wersten, Hassels und Hellerhof der Fall sein.
Folgenutzung An den Stellen, an denen die Papiercontainer abgezogen werden, bleiben in der Regel die Altglascontainer stehen, so dass eine Nutzung der freiwerdenden Flächen nur eingeschränkt möglich ist. Das Gartenamt und das Amt für Verkehrsmanagement sowie die Bezirksverwaltungsstellen werden informiert und haben die Gelegenheit zu prüfen, ob sich der einzelne Standort für eine Baumpflanzung, für Fahrradstellplätze oder einen Parkplatz eignet.
Feedback Über die Stadtsauberkeits-App „Düsseldorf bleibt sauber“können Bürger überfüllte Papiercontainer melden. Die Zahl der gemeldeten Container ist von 285 im Juli auf 133 im September zurückgegangen.
Probleme In den dicht bebauten Bereichen der Innenstadt bereitet das Aufstellen der Papiertonnen Probleme, insbesondere auf Grundstücken mit Kellerstandplätzen. Aus diesen Bereichen wurden die meisten Anträge auf eine Befreiung gestellt. Johann Werner Fliescher, Vorstand des Eigentümerverbandes Haus und Grund, lobt die bisherige Vorgehensweise der Stadt in Fällen, in denen der Aufwand für die Eigentümer zu groß ist, sich eine blaue Tonne anzuschaffen. Bisher habe es keine großen Probleme gegeben. Schwieriger wird es mit zu bequemen Bürgern, die ihre Pappen nicht zerreißen. Diese verschwenden dann zu viel Platz in den Tonnen. Weiterhin gibt es Gewerbebetriebe, die öffentliche Depotcontainer verbotenerweise für die Entsorgung ihres Altpapiers nutzen.