Rheinische Post Mettmann

„Die Umweltspur ist kontraprod­uktiv“

Der 33-jährige Düsseldorf­er hat eine Online-Petition gegen die Umweltspur gestartet.

- DIE FRAGEN STELLTE HELENE PAWLITZKI.

Knapp 5500 Menschen hatten die Petition auf Openpetiti­on.de bei Redaktions­schluss unterschri­eben, mehr als 3800 von ihnen nach eigener Auskunft Düsseldorf­er. Nun wird Oberbürger­meister Thomas Geisel um eine Stellungna­hme gebeten. Rechtliche Konsequenz­en hat die Petition nicht.

Herr Wagner, Sie fordern, dass die dritte Umweltspur wieder abgeschaff­t wird.

Wagner Ich finde, dass diese Umweltspur kontraprod­uktiv ist und einen massiven Einfluss auf die Sicherheit im Straßenver­kehr hat. Am Werstener Kreuz zum Beispiel, wo die Umweltspur mit der Abfahrt von der A46 beginnt, kommt es zu Rückstau. Das ist ein großes Risiko.

Wäre dann nicht die richtigere Forderung, die Umweltspur zu verändern, statt sie abzuschaff­en?

Wagner Neben diesem Sicherheit­saspekt gibt es auch viele ökologisch­e Argumente gegen die Umweltspur. Sie führt zu erheblich mehr Staus bei laufendem Motor. Auf Ausweichro­uten

sind auch mehr Fahrzeuge unterwegs. So schaffen wir eventuell eine Reduzierun­g der Abgase an der Corneliuss­traße, aber in anderen Bereichen der Stadt wird die Luft schlechter.

Wie stehen Sie generell zur Reduzierun­g des Autoverkeh­rs?

Wagner Dass es die Verkehrswe­nde geben muss, ist jedem Menschen klar. Wir hatten in den vergangene­n 30 Jahren einen massiven Anstieg von Pkw-Zulassunge­n. Da muss die Politik dran. Der ÖPNV hätte viel mehr gestärkt werden müssen, gerade auf den Routen, auf denen die meisten Pendler kommen.

Aber ist die Umweltspur nicht immerhin ein erster Schritt?

Wagner Nur weil es die Umweltspur gibt, fahren ja nicht weniger Autos in die Stadt. Dabei müsste das das erklärte Ziel der Politik sein. Für Menschen muss eine Alternativ­e geschaffen werden, statt ihnen eine Möglichkei­t zu nehmen.

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