Rheinische Post Mettmann

Musiker setzen Zeichen gegen Rechts

Seine Premiere feierte am Wochenende das Musikfesti­val „ME against racism“in der Neandertal­halle. Rund 400 Besucher kamen allein am ersten Abend.

- VON HEIKE BARTELS

METTMANN Markus Kier vom städtische­n Jugendamt, der das Festival „ME against racism“zusammen mit dem Kreisinteg­rationszen­trum organisier­t hat, freut sich besonders über die Message der Toten Hosen: Campino und Andi kommen aus Mettmann und haben ein Video aufgenomme­n, das auf der Veranstalt­ung gezeigt wird: „Es ist eine sensatione­lle Aktion, der ganze Kreis setzt ein Zeichen gegen Rechtsradi­kalismus“, zeigt sich Campino vom Festival angetan.

„Die braune Masse sollte nie wieder hier durch die Stadt ziehen“, betont auch Max Preuß, Sänger der Mettmanner Band „Pony Hütchen“von der Bühne aus, bevor die Lokalmatad­oren ihren Fans ordentlich einheizen. „Es ist uns eine Ehre, hier zu spielen“, sagt Schlagzeug­er Florian Mayer, der auch bei Stage ME engagiert ist. Der Verein unterstütz­t die Veranstalt­ung mit vielen Helfern, sorgt für den Getränke-Ausschank und das Backstage-Catering. „Das ist eine Sache, für die sich Engagement lohnt“, meint Vorsitzend­er Samuel Meyer, „man muss gegen den Rechtsdruc­k arbeiten. Wir möchten heute gemeinsam ein Zeichen setzen, dass Menschen, die von A nach B wandern hier willkommen sind.“Armin Römer, Leiter des Kreisinteg­rationszen­trums, erklärt zusammen mit Marion Bayan, der Leiterin des Kreissozia­lamts, wie die Veranstalt­ung entstanden ist: „Wir haben uns bei NRWeltoffe­n, einem Förderprog­ramm gegen Rassismus und Rechtsextr­emismus beworben und mithilfe der Fördermitt­el ein Handlungsk­onzept entwickelt. Zu den verschiede­nen Maßnahmen des Konzepts gehört auch die heutige Veranstalt­ung“, erklärt er. „Toll, dass Mettmann den Zuschlag bekommen hat“, sagt Markus Kier – und auch Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann lobt die Veranstalt­ung: „Ein gut besuchtes Format mit einer guten Atmosphäre“, sagt er. Der Auftritt der Ratinger Band „Die netten Jungs von nebenan“habe ihm gefallen: „Das war richtig gute Rockmusik“,

sagt Dinkelmann. „Das Festival ist eine Message, die wir in dieser Zeit brauchen. Der nächste Song ist für Leute, die sich den Nazis in den Weg stellen“, kündigt auch der Sänger der Kölner Punkband „Kmpfsprt“an, die viele zum Pogo-Tanzen animiert. Die Stimmung vor der Bühne wird durch die Berliner Band „Smile and burn“noch gesteigert. „Wir haben Bands ausgesucht, deren Haltung und Texte passen“, sagt Markus Kier, der mit dem gut besuchten Freitagabe­nd mehr als zufrieden ist.

Der Samstag steht im Zeichen des Hip-Hop. „Wir wollen mit der Musik für Frieden sorgen“, sagt Veranstalt­er Georgio Daskalakis, der auch junge Künstler engagiert hat. Höhepunkt ist der Auftritt des bekannten Rappers „Megaloh“aus Berlin. Der Abend beginnt aber mit dem beeindruck­enden Auftritt der 84-jährigen Esther Bejarano und ihrer Begleitban­d „Microphone Mafia“. Bejarano hat Auschwitz überlebt, unter anderem weil sie im Mädchenorc­hester Akkordeon spielte. Hebräische und Jiddische Volksliede­r

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Beim Festival trat auch die Band „Die netten Jungs von nebenan“an. Der Name täuscht.

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