Torwart-Routinier Bitter reizt das Ziel Olympia
WIEN (dpa) Selbst die lauten „Jogi, Jogi“-Sprechchöre in der Wiener Stadthalle brachten Johannes Bitter nicht aus der Fassung. Noch lange nach seiner herausragenden Leistung beim 34:22-Sieg gegen Österreich bedankte sich der Torhüter bei vielen Fans persönlich, er klatschte mit ihnen ab und war gern bereit für Selfies. Aber es war nicht so, dass der Handball-Weltmeister von 2007 solche Jubelarien noch nie zuvor in seiner langen Karriere erlebt hatte. Darum blieb der 37-Jährige auch nach dem Trubel um seine Person ruhig. Aber er schmunzelte: „Ich spüre da keinen großen Druck mehr. Ich stelle mich hier in die Halle und spiele Handball.“
Sogar seine sensationelle Quote von 54 Prozent abgewehrter Bälle kommentierte der Routinier trocken: „Das hat man nicht jeden Tag.“Die großen Worte überließ er dagegen den anderen. „Er ist eine emotionale Stütze für mich bei diesem Turnier gewesen. Es macht Spaß, mit ihm ein Torwart-Gespann zu bilden“, sagte der bei der EM oft glücklose Keeper Andreas Wolff. Es erscheint daher alles andere als abwegig, dass Bitter und Wolff auch beim anstehenden Olympia-Qualifikationsturnier im April in Berlin das Gespann im deutschen Tor bilden werden.
Die Olympischen Spiele im kommenden Sommer in Tokio sind das wohl letzte große Ziel, das Bitter im Nationaltrikot antreibt. Das abschließende EM-Hauptrundenspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF) gegen Tschechien sowie das Spiel um Platz fünf am Samstag (16 Uhr) in Stockholm dienen der DHB-Auswahl bereits als Vorbereitung für das Qualifikationsturnier. Ob ihn Olympia denn nochmal reize, wurde Bitter noch gefragt: „Wir wissen alle was kommt. Erst eine Olympia-Qualifikation und dann hoffentlich die Olympischen Spiele. Mir macht es Spaß“, antwortete er. Das war gegen die Österreicher nicht zu übersehen.