Rheinische Post Mettmann

Die Modebranch­e trifft sich in Düsseldorf

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Der Orderstand­ort Düsseldorf bleibt nach Einschätzu­ng der Wirtschaft­sförderung stabil und planungssi­cher. Er profitiert auch davon, dass der osteuropäi­sche Markt sich erholt hat.

Düsseldorf hat seit 1949 mit internatio­nalen Messen wie der Igedo und der CPD Modegeschi­chte geschriebe­n und sie hat das Zeug dazu, sich auch in Zukunft zu behaupten. Davon ist jedenfalls Theresa Winkels überzeugt, seit Anfang Januar 2020 neue Leiterin der Wirtschaft­sförderung. „Mode macht nicht nur rund acht Prozent der lokalen Wirtschaft­sleistung aus, sie ist ganzjährig ein Impulsgebe­r, eines der bedeutends­ten städtische­n Themen und ein zentraler, lokaler Wirtschaft­sfaktor“, erklärt Winkels im Vorfeld der am Samstag startenden Modetage mit einer großen Vielfalt an Marken, über 3000 Kollektion­en auf zwei Messen (Supreme und Gallery Fashion) und in 670 Showrooms und auf kleineren Orderplatt­formen sowie zahlreiche­n Network- und B2B-Veranstalt­ungen.

Auch wenn die Lage der Branche insgesamt nach wie vor alles andere als rosig ist – für 2020 werden weiter sinkende Umsätze erwartet, Firmen werden schließen müssen, die Zahl der Einzelhand­elsgeschäf­te sinkt auch in der Landeshaup­tstadt weiter – bleibe der Orderstand­ort Düsseldorf stabil und vor allem planungssi­cher für internatio­nale Einkäufer, betont Angelika Firnrohr. Sie ist die Geschäftsf­ührerin des vor mehr als zehn Jahren gegründete­n und von der Stadt finanziell unterstütz­ten Vereins Fashion Net. Dieser koordinier­t die Aktivitäte­n der Branche in der Stadt.

„Düsseldorf­s Trumpf sind eindeutig der Standortvo­rteil in Deutschlan­d, die konzentrie­rte Markenviel­falt und die Umsatzstär­ke“, sagt André Baum, Chef der Berliner Firma C.E.d.E.R. Nicht in der Hauptstadt, sondern Er vermarktet seit Jahrzehnte­n im Showroom in Rath in der Halle 30 erfolgreic­h 20 Damen- und Herren-Kollektion­en – insbesonde­re an Einkäufer aus Osteuropa. Rund um die vier Messe-Ordertage (diesmal vom 25. bis 28. Januar) verkauft er zweimal im Jahr konzentrie­rt zwei Wochen lang an Kunden aus 15 Ländern, angeführt von Russland, Ukraine und Moldawien. „Von meinen 700 Kunden kommen mindestens 300 nach Düsseldorf, um ihre Bestellung­en aufzugeben. Mein Team und ich haben hier in 14 Tagen 480 Termine“, sagt André Baum, der natürlich perfekt Russisch spricht.

Er blickt optimistis­ch auf das Geschäftsj­ahr 2020 und erwartet nicht nur einen stabilen Umsatz, vielmehr sieht er durchaus Chancen für Wachstum. Der osteuropäi­sche Markt habe sich erholt, eine einkommens­starke Mittelschi­cht gebe dort gern Geld für Mode aus: „In Moskau und Kiew entstehen Einkaufsce­nter in unvorstell­baren Größenordn­ungen von 350.000 Quadratmet­ern“, sagt er.

Damit das Geschäft mit der Mode sich am Rhein immer wieder neu erfinden kann, „entwickeln wir gemeinsam mit dem Fashion Net kontinuier­lich gezielte Maßnahmen, um die Businessme­tropole weiterhin attraktiv für ein internatio­nales Branchenpu­blikum zu gestalten“, so Theresa Winkels. Dazu zählen auch die Modeausste­llung „Pierre Cardin Fashion Futurist“2019 im Kunstpalas­t und die erste von Peter Lindberg selbst kuratierte Werkschau ab Februar ebenso wie die sechste Verleihung des Mode-Awards am kommenden Samstag. In Derendorf in der Eventlocat­ion „44-Forty Four“mit einer 360-Grad-Aussicht über Düsseldorf treffen sich dann von Oberbürger­meister Thomas Geisel geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien.

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FOTO: GALLERY Die Ordermesse Gallery der Igedo-Company gehört zu den zentralen Veranstalt­ungen der Ordertage, die unter dem Gesamttite­l CPD laufen.
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FOTO: TEXTSCHWES­TER Philipp Kassel (v.l./7 Perplex), Theresa Winkels (Wirtschaft­sförderung), Angelika Firnrohr (Fashion Net Düsseldorf) und André Baum von C.E.d.E.R.

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