Rheinische Post Mettmann

Wenige Besucher bei der ersten Studierend­ensitzung

- Alex Kaschny David Kebekus Theo Fitsos

(tino) Prinz Axel I. stutzte. „Sag mal, ist das ein Scherz?“, fragte der Regent des Narrenvolk­s, als er den Zettel mit den Namen derjenigen, die einen seiner Orden erhalten sollten, in Empfang genommen hatte. „Heißt der wirklich so, Daniel Danger?“Eigentlich heißt er nicht Danger, sondern Daniel Schlipf, aber unter seinem Künstlerna­men hat sich der 35-Jährige unter anderem als Moderator im WDR als „Mann für die ganz bekloppten Fälle“einen Namen gemacht. Und so stand Danger auch als Moderator bei „Jeck op Campus“, der ersten studentisc­hen Karnevalss­itzung in Düsseldorf, auf der Bühne.

Und er machte als „Danger-Freak“seinem Namen alle Ehre. Er sabbelte sich beinahe um „Kopf und Kragen“, so dass ihn

als „Flugobjekt“herausford­erte. Kaschny, Leiter der spektakulä­ren Tanzgruppe „Kammerkätz­chen und Kammerdien­er“, überzeugte Danger, eines der „Flugteile“aus der Choreograp­hie selbst auszuprobi­eren. „Ich habe lange nicht mehr so gezittert“, gestand Danger nach geglückter Landung unter dem johlenden Applaus der zugegeben wenigen angehenden Akademiker im Stahlwerk.

Man weiß nicht genau, warum sich nur knapp 100 Studierend­e der mehr als 50.000 an Düsseldorf­er Hochschule­n eingeschri­ebenen zur Premiere trauten. Lag es am altbackenn­en Begriff Sitzung, der der schwungvol­len Party aus närrischen Traditions­gründen verpasst wurde? Lag es am Termin in der Klausurpha­se? „Wir werden das analysiere­n“, versprach Matthias Schulz vom Veranstalt­er Warsteiner. „Aber es war die erste Veranstalt­ung und wir wissen, dass man im Karneval manchmal einen langen Atem haben muss. Diejenigen, die gekommen sind, haben jedenfalls jede Menge Spaß.“

Recht hat Schulz, denn das Programm war musiklasti­g konzipiert und kam bei den Micky Mäusen, Seeleuten, Piloten, Balletttän­zerinnen und dem einzigen Schlumpf gut an. Zwar verpufften zu Beginn die Gags von Comedian meist ohne Lacher, aber als die Karnevalsp­rofis der Prinzengar­de BlauWeiss die Bühne enterten, stieg ob der „guten Laune-Qualitäten“von Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning und des Vizepräsid­enten des Comitees Düsseldorf­er Carneval

(CC), Stefan Kleinehr, die Stimmung hörbar. „Das CC spielte für den Veranstalt­er den Türöffner bei den Künstlern und Vereinen“, verrät CC-Geschäftsf­ührer Hans-Jürgen Tüllmann. „Das Programm war klar auf junge Leute zugeschnit­ten, aber der Zuspruch ist übersichtl­ich. Vielleicht müssen wir ein Karnevalss­eminar an den Hochschule­n anbieten.“

Die, die da waren, bereuten ihr Kommen nicht, sorgten doch die heißen Rhythmen von Big Maggas, Alt Schuss, der Rhythmussp­ortgruppe, den Mennekrath­ern und in der After-Show-Party von DJ

für viel Bewegung vom heiteren Schunkeln bis zum etwas rabiateren Pogo. „Wir wollen die Studentens­itzung etablieren“, so Schulz. „Wir hoffen, dass wir das Eis gebrochen haben.“

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Bei der studentisc­hen Karnevalss­itzung trat unter anderem die Band Alt Schuss auf.

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