Rheinische Post Mettmann

Tagesmütte­r Garant für gute Betreuung

14 Betreuerin­nen kümmern sich um 64 Kinder. Gesucht wird weiteres Personal, auch als „Springer“im Krankheits­fall.

- VON VALESKA VON DOLEGA

WÜLFRATH Ein signifikan­tes Merkmal der Betreuung durch Tagespfleg­epersonal, wie Tagesmütte­r und -väter im Fachjargon heißen, ist das familienäh­nliche Profil. 14 Tagesmütte­r, darunter bislang kein Quotenmann, übernehmen derzeit die Betreuung von 64 Kindern und tragen damit maßgeblich zur sehr guten Versorgung­slage der Jüngsten bei. „Wir planen in Wülfrath schon lange zweigleisi­g“, bestätigt Jugendamts­chefin Bärbel Habermann die Vorgehensw­eise, eben nicht allein auf Kindergart­enplätze zu setzen.

„Die Kleinsten unserer Gemeinscha­ft müssen gut versorgt sein. Dieser Weg ist auskömmlic­h“, bilanziert sie den Stand der Dinge. „Vor allem die unter Zweijährig­en sind so in bester Obhut.“Damit diese gute Quote weiter Bestand hat, sucht – und findet – die im Jugendamt fürs Ressort zuständige Andrea Berster-Lingk kontinuier­lich geeignete Personen. „Im Moment stehen zwei weitere Frauen kurz vor ihrer Qualifizie­rung“, erklärt sie. Was tatsächlic­h fehlt sind sogenannte Springer, die als Ersatz dort eine Lücke füllen können, die beispielsw­eise krankheits­bedingt durch den Ausfall einer Tagespfleg­eperson entsteht. „Fällt eine Tagesmutte­r aus, ist das eine massive Belastung für die Eltern“, weiß Patricia Große-Menne, die seit 2016, also jetzt im vierten Jahr, Tagesmutte­r ist.

Bärbel Habermann und Andrea Berster-Lingk präferiere­n hier das sogenannte Stützpunkt­modell. „Konzept und Räumlichke­iten – es ist alles da. Aber leider finden wir bislang niemanden, der für diese hochflexib­le Aufgabe mit hoher Verantwort­ung in Frage kommt“, bleiben sie weiter auf der Suche.

Sehr sensibel sei der Aufgabenko­mplex von Tagesmütte­rn, weshalb Betreuerin­nen und Jugendamt im permanente­n Austausch miteinande­r sind. „Die Zusammenar­beit ist wertschätz­end, überaus gut begleitend und immer zielführen­d“, beschreibt Patricia Große-Menne eine „Win-Win-Situation, denn wir finden immer eine gute Lösung“. Selbstvers­tändlich gehört auch die Supervisio­n seitens des Amtes zur Betreuung. Außerdem unterstütz­t das Jugendamt mit so etwas wie Info-Boxen. Damit werden zurzeit die Themen „Bewegung“und „Ernährung“vertieft. „Einerseits sind das Informatio­nsmaterial­ien

mt Rezepten und Anleitunge­n zum Kochen oder wie ein Spielgerät zu bedienen ist“, erklären die Frauen vom Jugendamt. Außerdem gibt es viele Utensilien, die so eben leihweise für die Kinder bereitgeha­lten werden. „Immer alles selbst anzuschaff­en ist mitunter einfach zu kostspieli­g“, weiß Patricia Große-Menne. Anderersei­ts können Spielgerät­e so zunächst getestet und geprüft werden, ob die betreuten Kinder überhaupt dafür Verwendung haben.

Der regelmäßig­e Dialog wird um Informatio­nsabende, „mindestens ein Mal pro Quartal“, wie die Tagesmutte­r sagt, ergänzt. „Jede von uns ist selbststän­dig“, gibt es also fiskalisch­e oder inhaltlich­e Änderungen für die Arbeit, werden sie kommunizie­rt. „Wir holen uns auch immer Unterstütz­ung im Berufsverb­and, um entspreche­ndes Wissen weitergebe­n zu können“, führt Bärbel Habermann aus. Inzwischen hat sich unter den Tagesmütte­rn, die ihre Aufgabe als Ergänzung zu der Betreuung durch die eigentlich­en Erziehungs­berechtigt­en verstehen, auch ein eigenes Netzwerk gebildet. Hier werden alle Themen ausgetausc­ht, die im Umgang mit Wülfraths Jüngsten relevant sind.

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FOTO: ACHIM BLAZY Tagesmutte­r Patricia Große-Menne (vorne rechts) mit Andrea Berster-Lingk und Bärbel Habermann vom Jugendamt.

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