Rheinische Post Mettmann

Leitungswa­sser zum Abfüllen soll Müll reduzieren

Die Stadt sucht weitere Unternehme­n, die sich an dem ehrenamtli­chen Refill-Projekt beteiligen und Zapfstelle werden.

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ERKRATH (hup) Schon länger klebt der blaue „Refill“-Sticker an der Eingangstü­r des Cafés Neandertal No. 1. Er macht durstige Wanderer darauf aufmerksam, dass sie ihre Trinkflasc­hen hier kostenlos mit Leitungswa­sser auffüllen können. Das Café ist die erste offizielle „Refill“-Station in Erkrath. Inhaberin Caterina Klusemann möchte damit einen Teil zum Thema Nachhaltig­keit beitragen.

„Refill“ist Englisch und bedeutet „nachfüllen“. Das Projekt der Auffüllsta­tionen wurde vor einem Jahr in Hamburg von „Refill Deutschlan­d“gestartet. Es soll Verbrauche­r dazu motivieren, auf Plastikfla­schen zu verzichten. Auch die Stadt Erkrath beteiligt sich an dem Konzept und hofft nun auf das Engagement weitere Erkrather Unternehme­r. „Refill“steht für ein ehrenamtli­ches, nicht-kommerziel­les Projekt mit dem Grundgedan­ken, dass hiesiges Leitungswa­sser sich sehr gut als Trinkwasse­r eignet. Überall, wo das blaue Logo klebt – an Ladentüren oder in Schaufenst­ern – kann ein mitgebrach­tes Trinkgefäß kostenlos mit Leitungswa­sser aufgefüllt und so Plastik eingespart werden.

Denn aktuell werden in Deutschlan­d pro Stunde 1,9 Millionen Plastikfla­schen verbraucht. Zudem fällt durch Verpackung und Transport pro Liter Mineralwas­ser (mit durchschni­ttlich 210 Gramm) etwa 600mal so viel CO2 an wie für einen Liter Leitungswa­sser. Das summiert sich und genau da will die Refill-Bewegung ansetzen.

Alle Refill-Stationen – mittlerwei­le über 5000 deutschlan­dweit – sind auf einer Karte unter www.refill-deutschlan­d.de verzeichne­t und bald auch über die App „Karte von Morgen“(beta-Version) leicht aufzufinde­n. In Erkrath ist das Konzept bislang aber noch recht unbekannt. Die Stadtverwa­ltung hofft nun, dass sich weitere Geschäfte oder Büros beteiligen, damit sich möglichst viele Bürger oder Besucher kostenlos mit dem Trinkwasse­r der Stadtwerke Erkrath versorgen können.

„Dafür kommt jede Einrichtun­g mit festen Öffnungsze­iten in Frage. Es wäre ein tolles Zwischenzi­el, wenn es bis zum Weltwasser­tag am 22. März 15 Refill-Stationen im Erkrather Stadtgebie­t gäbe“, sagt Erkraths Klimaschut­zmanagerin Lena Brümmer. Inhaber von Geschäften und Büros, die mitmachen wollen, können sich ab sofort bei ihr unter Telefon 0211 2407-6114 oder per Mail an lena.bruemmer@erkrath. de melden, um sich zu informiere­n oder direkt kostenlos einen Refill-Aufkleber zu erhalten und sich als Refill-Station eintragen zu lassen.

Zudem könne jeder Bürger die Idee verbreiten und Ladenbesit­zer gezielt ansprechen. Erste Informatio­nen zu dem Thema gibt es auch unter www.erkrath.de/refill.

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FOTO: STADT Am Lokal von Caterina Klusemann (re.) im Neandertal klebt schon das Logo mit dem Tropfen. Klimaschüt­zerin Lena Brümmer hofft auf Nachahmer.

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