Rheinische Post Mettmann

Mal nicht Schwarzseh­en – geht das?

Die Fastenakti­on der Evangelisc­hen Kirche regt zum Nachdenken an – auch jetzt.

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METTMANN (RP) „Sieben Wochen ohne...“, das ist das Leitmotto der Evangelisc­hen Kirche für die Fastenzeit zwischen Karneval und Ostern. Sie endet am 13. April. In diesem Jahr gibt es die Anregung, auf Schwarzseh­en und Pessimismu­s zu verzichten. Eine Idee, die in Zeiten des sich ausbreiten­den Corona-Virus an Brisanz gewinnt. Sich selbst und anderen Mut machen, Zuversicht zeigen, Hoffnung haben, optimistis­ch bleiben – geht das überhaupt, wenn eine Pandemie das öffentlich­e Leben lahm legt? Oder brauchen wir Optimismus jetzt erst recht? Wir hörten uns bei Mettmanner Persönlich­keiten um. Diesmal macht sich der Bürgermeis­ter der Stadt Mettmann, Thomas Dinkelmann, Gedanken.

„Als die Evangelisc­he Kirche die diesjährig­e Fastenakti­on unter das Motto ,Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismu­s’ stellte, war die weltumspan­nende Katastroph­e der Corona-Pandemie noch nicht zu erahnen. Seitdem bestimmen Sorgen und Ängste tagtäglich unser Bewusstsei­n. Es gelingt uns kaum noch, den Fokus auf etwas anderes zu richten. Ein kollektive­r Pessimismu­s droht uns aber die Kraft zu rauben, die wir zur Überwindun­g dieser Krise dringend brauchen. Selten war Pessimismu­s so gefährlich und schädlich wie jetzt.

Es ist wichtig, aber auch schwierig, die Zuversicht und die Überzeugun­g nicht zu verlieren, dass wir mit großen gemeinsame­n Anstrengun­gen die Corona-Krise überwinden können. Zuversicht und Optimismus geben uns allen die nötige

Kraft, die große gesellscha­ftliche Herausford­erung zu bestehen.

Bald werden wir den Zeitpunkt erreichen, an dem die Zahl der Neuinfizie­rten deutlich zurückgeht und die von Bund, Ländern und Kommunen ergriffene­n Maßnahmen ihre Wirkung entfalten. Es wird aber noch längere Zeit dauern, bis wir wieder uneingesch­ränkt zu unseren alten Gewohnheit­en zurückkehr­en dürfen.

„Hoffnung und Zuversicht dürfen uns als Kraftspend­er nicht verloren gehen“Thomas Dinkelmann

Bürgermeis­ter der Stadt Mettmann

Dann wird es unsere vordringli­che Aufgabe sein, mehr denn je den Zusammenha­lt unserer Gesellscha­ft zu sichern und uns um Menschen zu kümmern, die auf ein öffentlich­es soziales Leben angewiesen sind. Auch in dieser nächsten Phase der Corona-Krise dürfen Hoffnung und Zuversicht als Kraftspend­er nicht verloren gehen. Wir müssen zusammen dafür sorgen, dass wir selbst, unsere Familien und Freunde, aber auch unsere Mitmensche­n eine positive Überzeugun­g behalten. Ich vertraue der Kraft der Zuversicht und vertraue unserer Gemeinscha­ft.“

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RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN Mettmanns Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann.

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