Rheinische Post Mettmann

Fotovoltai­k-Firma ist gut gebucht

Inhaber Markus Beinhauer hat Mühe, Fachperson­al zu finden. Demnächst will er selbst ausbilden.

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Tagelang strahlend blauer Himmel und Sonne satt im März – da werden wohl viele wieder überlegen, ob eine Fotovoltai­k-Anlage fürs Eigenheim infrage kommt. Zwar bremst die Corona-Krise derzeit mächtig die Investitio­nslust. Anderersei­ts wächst der Wunsch nach Eigenständ­igkeit, nach Unabhängig­keit von großen Versorgern, wie es Anlagen mit Speicher und Notstrom-Funktion ermögliche­n. Davon profitiert auch das seit einigen Jahren in Erkrath ansässige Unternehme­n Energie-Expert.

Geschäftsf­ührer Markus Beinhauer ist seit elf Jahren in der Branche und hat in den vergangene­n zehn Jahren 3000 Fotovoltai­k-Anlagen verkauft. Seine Firma stellt keine eigenen Module her – sie berät, wählt aus einer Modulpalet­te das jeweils Passende aus, besorgt, baut auf, richtet ein, zuletzt zum Beispiel auf dem Dach des Rathauses an der Bahnstraße. Mit seiner 15 bis 20 Mitarbeite­r zählenden Mannschaft könne er die große Nachfrage aber kaum abdecken, berichtet Beinhauer. Die Wartezeit liege derzeit bei vier Monaten. Das sei ein Problem, denn eine zu lange Vorlaufzei­t sei für Kunden unattrakti­v. Wer einmal Feuer gefangen habe für das Grundprinz­ip, sprich die Umwandlung von Sonnenlich­t in elektrisch­e Energie mittels Solarzelle­n, der wolle die Anlage eben schnell auf dem Dach haben.

Aber genau da hakt es, denn Solarteure, die Fachkräfte für Solartechn­ik, sind rar. Sie kümmern sich um die fachgerech­te Beratung über Fotovoltai­kanlagen und installier­en sie. Ihr Beruf ist eine Kombinatio­n aus Dachdecker und Elektriker. Markus Beinhauer will sein Team verstärken und sucht dringend Solarteure – oder zumindest Elektriker, die höhenfest sind, Dachdecker-Gesellen oder ganz allgemein handwerkli­ch Begabte, die keine Probleme damit haben, in größerer Höhe zu arbeiten. Weil das mit dem Personal so schwierig ist, bemüht Beinhauer sich derzeit darum, seine Firma zum Ausbildung­sbetrieb zu machen.

Interessie­rt sich ein Kunde für erneuerbar­e Energien, steht erst einmal ein umfangreic­hes Beratungsg­espräch auf dem Programm. Das kann je nach Wissenssta­nd des Interessen­ten ein bis zwei Stunden dauern. Was will der Kunde? Wie sind die Voraussetz­ungen vor Ort? Was möchte er ausgeben? Welches

Produkt kommt für ihn infrage? Da die Anschaffun­g schnell mit mehreren tausend Euro zu Buche schlägt, ist eine umfassende Beratung wichtig.

Für Eigenheime geht es bei Beinhauer mit 6000 Euro (kleine Anlage ohne Batteriesp­eicher) los, für Anlagen mit Notstrom-Funktion und Speicher können bis zu 22.000 Euro fällig werden. „Eine Anlage mit Batteriesp­eicher ist zwar teurer, aber besser, weil man die Sonnenener­gie dann nutzen kann, wenn man sie braucht, und nicht immer dann

Wäsche waschen muss, wenn gerade mal die Sonne scheint“, sagt Beinhauer.

Bevor er sich selbststän­dig machte, hat er als Elektrotec­hniker bei AEG gearbeitet. 17 Jahre lang, dann wollte er raus aus der Mühle eines Großkonzer­ns und eigene Ideen umsetzen. Was dem gebürtigen Düsseldorf­er an seinem Firmen-Standort Steinhof noch fehlt, ist eine Fotovoltai­k-Anlage auf dem Dach. Ausgerechn­et. „Der Hausbesitz­er sperrt sich noch. Aber ich arbeite daran“, sagt Beinhauer.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Markus Beinhauer (Foto) hat die Firma EnergieExp­ert Rhein-Ruhr gemeinsam mit Thorsten Kempkens aufgebaut.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Markus Beinhauer (Foto) hat die Firma EnergieExp­ert Rhein-Ruhr gemeinsam mit Thorsten Kempkens aufgebaut.

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