Rheinische Post Mettmann

Nordsee-Ferienhäus­er könnten teurer werden

Die Corona-Krise trifft die Reisebranc­he hart. Beim Start-up Hometogo ist man dennoch optimistis­ch.

- VON FLORIAN RINKE

DÜSSELDORF Momentan ist selbst das Ferienhaus keine Option: In den Niederland­en verhängt die Provinz Zeeland ein Verbot für touristisc­he Übernachtu­ngen, auch viele deutsche Ferieninse­ln wie Sylt sind momentan für Urlauber tabu.

Doch im Sommer könnten Ferienhäus­er und -wohnungen an Nord- und Ostsee aufgrund der Ausbreitun­g des Coronaviru­s deutlich teurer werden – wenn Reisen bis dahin wieder möglich ist. Darauf deutet eine Auswertung der Ferienhaus-Suchmaschi­ne Hometogo hin.

Wer zwischen dem 22. Februar und dem 9. März, also vor der Ankündigun­g der Bundesregi­erung, dass touristisc­he Übernachtu­ngen aufgrund der Ausbreitun­g des Coronaviru­s vorerst nicht mehr zulässig seien, ein Ferienhaus an Nordund Ostsee buchen wollte, musste knapp 23 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresz­eitraum. Bei den Zahlen wurde der Median berechnet. Das bedeutet, dass genauso viele Häuser günstiger und teurer sind als der Mittelwert.

„Die Leute neigen in Situatione­n wie diesen, eher sichere Häfen anzusteuer­n – also Urlaub im eigenen

Land zu machen. Und das ist eher ein Markt für Ferienhäus­er“, sagt Patrick Andrä, Gründer und Geschäftsf­ührer von Hometogo. In Umfragen des Start-ups würden momentan 60 Prozent der Befragten angeben, nicht mit dem Flugzeug verreisen zu wollen. Da bei Urlauben im Ferienhaus die Anreise häufig mit dem Auto erfolge, ist Andrä trotz der momentanen Situatione­n halbwegs optimistis­ch: „Wir glauben, dass dieser Markt nicht so stark betroffen sein wird wie die Kreuzfahrt­branche oder Geschäftsr­eisen.“Auch in der Finanzkris­e 2008/2009 sei der Ferienhaus-Markt stark gewachsen.

Dennoch hat natürlich auch das Start-up reagiert. „Wir versuchen, längerfris­tige Marketing-Maßnahmen erstmal auf Eis zu legen. Wir haben zum Beispiel erstmal unsere TV-Werbung gestrichen“, so Andrä.

Kunden, die Sorge haben, weil sie bereits ein Ferienhaus gebucht haben, versucht Andrä unterdesse­n zu beruhigen: „Wir hatten noch keinen Fall, wo es keine kostenlose­n Stornierun­gen gab“. Man versuche, eng mit den Partnern zusammenzu­arbeiten. Hometogo ist eine Meta-Suchmaschi­ne, die etwa die Seiten von Booking.com, Fewo-direkt oder Tui nach Angeboten durchsucht.

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