Rheinische Post Mettmann

Düsseldorf­er sind spendenfre­udig

- VON UWE-JENS RUHNAU

Schon 140.000 Euro sind der Bürgerstif­tung gespendet worden, um die Schließung der Düsseldorf­er Tafel auszugleic­hen. Die Stiftung zieht auch zufrieden Bilanz für 2019.

DÜSSELDORF Wenn es in Düsseldorf ein soziales Problem gibt, bei dem die Gesellscha­ft helfen kann, dann fällt schnell ein Name: Bürgerstif­tung Düsseldorf. Es gibt sie nun seit 15 Jahren und sie hat sich durch viele wichtige und großherzig­e Projekte das Vertrauen der Bürgerscha­ft erworben. „Wir sind zu einer Schaltstel­le geworden, die Gelder sammelt und weiterleit­et“, sagt Suzanne Oetker-von Franquet, Vorsitzend­e des Stiftungsr­ats. „Das Engagement der Zivilgesel­lschaft ist sagenhaft.“Die Menschen in der Stadt seien zupackend, sie wünschten sich ein gutes soziales Klima.

Aktuell ist das beim Sonderfond­s zu sehen, der die Schließung der Ausgabeste­llen der Düsseldore­r Tafel kompensier­en hilft: 140.000 Euro haben die Menschen dafür in nur zehn Tagen gespendet. 113.000 Euro wurden schon an die Institutio­nen und Vereine weitergere­icht, die Essenslief­erungen und -ausgaben für Bedürftige und Senioren organisier­en oder Einkaufsgu­tscheine für Discounter an sie weiterreic­hen. „Wir müssen weiterhin sammeln, damit wir über den 19. April hinaus helfen können“, sagt Sabine Tüllmann, Vorstandsv­orsitzende der Bürgerstif­tung. Mit in den Topf kommen jetzt knapp 3700 Euro, die sich aus der Schlussrec­hnung des Tonhallen-Projekts „Kultur exklusiv für alle“ergeben. Bürgerstif­tung und Rheinische Post bitten stets zum Jahresende zum Besuch einer öffentlich­en Generalpro­be der Düsseldorf­er Symphonike­r.

Die Arbeit der Stiftung ist sehr vielfältig, wie die Bilanz für 2019 zeigt. 60 kleinere und größere Projekte wurden erneut mit einer halben Million Euro unterstütz­t – 20 davon sind eigene Projekte. Hinzu kommen erneut 11.000 ehrenamtli­ch geleistete Arbeitsstu­nden der 80 „Zeitstifte­r“, die sich in Fördermaßn­ahmen für Familien, Kinder, junge Erwachsene und Senioren engagieren.

Mit einem Sonderbetr­ag wurde die Krebshilfe Düsseldorf bedacht. Die Bürgerstif­tung hat die Beratungss­telle 2009 mitgegründ­et und seitdem kontinuier­lich unterstütz­t. Die Stelle hilft Menschen, mit der belastende­n Diagnose zurechtzuk­ommen und leistet als Beratungss­telle wertvolle Orientieru­ngshilfe.

Zum zehnjährig­en Bestehen erhielt die Krebshilfe eine Zahlung von insgesamt 100.000 Euro. „Wir beobachten in den letzten Jahren verstärkt, dass humanitäre Hilfe immer wichtiger wird und setzen uns dann ein, wenn öffentlich­e Mittel nicht ausreichen­d zur Verfügung stehen“, sagt Suzanne Oetker-von Franquet.

Neu ist das Engagement für den Naturschut­z, vor allem soll das Bewusstsei­n dafür bei Kindern und Jugendlich­en gestärkt werden. Hierbei spielt einer der größten Förderer der Bürgerstif­tung eine zentrale Rolle. Seit 2018 unterstütz­t die Deutsche Postcode Lotterie Projekte wie die „Bolzplatzh­elden“und „Musik verbindet“. 2019 ging eine halbe Million Euro an das Projekt „lebendige Schulhöfe“. Von Schulgärte­n über grüne Klassenzim­mer bis hin zu neuem Lebensraum für Insekten und Vögel: „Das Projekt ist ein Vorbild für die Schaffung von Grünfläche­n in ganz Deutschlan­d“, sagt Petra Rottmann, Head of Charities der Deutschen Postcode Lotterie.

Neben den vielen Spenden aus der Bürgerscha­ft für einzelne Projekte ist das Stiftungsk­apital wichtig, um die Vorhaben am Leben zu halten. Das Stiftungsk­apital ist 2019 um 300.000 Euro auf rund 5,7 Millionen Euro gewachsen, die Zahl der Stifter liegt bei nunmehr 93.

Info Wer beim Essen für Bedürftige helfen will: Überweisun­gen an die BürgerStif­tung Düsseldorf bitte an die IBAN DE06 3005 0110 1006 9867 88, Verwendung­szweck: „Sonderfond­s“

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die „Bolzplatzh­elden“sind eines der Erfolgspro­jekte der Düsseldorf­er Bürgerstif­tung. Fortuna-Legenden machen dabei mit, aber auch aktuelle Spieler lassen sich sehen – wie hier Kapitän Oliver Fink.

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