Rheinische Post Mettmann

Optimistis­cher Song gegen die Corona-Krise

Uwe Heidelberg hat einen Motivation­ssong gegen Ängste und Sorgen geschriebe­n.

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METTMANN (hba) Eigentlich ist Uwe Heidelberg Lehrer und Schulleite­r an der Realschule in Erkrath-Hochdahl. Aber trotz seiner Begeisteru­ng für den Lehrerberu­f bleibt eine seiner großen Leidenscha­ften die Musik.

Schon als Schüler hat er angefangen, im kirchliche­n Bereich Klavier und Gitarre zu spielen. „Als ich auf die 20 zuging, habe ich in Cafés geklimpert, um ein bisschen was dazu zu verdienen“, erzählt der 52-Jährige. Danach spielte er in verschiede­nen Bands und Formatione­n, hielt sich auch in verschiede­nen Genres auf. „Wir haben im Soulbereic­h gespielt, aber auch Jazz und Rockn‘Roll“, erinnert er sich, „zum Beispiel in Kneipen und auf Stadtfeste­n.“In dieser Zeit entstand auch sein Künstlerna­me „Dr. Soul“– vielen sicherlich von Auftritten auf dem Heimatfest bekannt.

Als begeistert­er Musiker folgte Heidelberg am letzten Sonntag dem Aufruf an alle Musiker, um 18 Uhr als gemeinsame­s Zeichen in der Coronakris­e an offenen Fenstern die „Ode der Freude“anzustimme­n – fühlte sich allerdings in Mettmann-Süd ziemlich allein gelassen. „Ich glaub hier gibt es nicht viele Musiker...“, postete er enttäuscht auf Facebook.

Doch er ist Optimist genug, um sich davon nicht demotivier­en zu lassen und stellte noch am gleichen Abend ein anderes Lied ins Netz. „Ich dachte mir, angesichts der vielen schlechten Nachrichte­n möchte ich etwas Positives beitragen“, begründete er seine Motivation. Unter dem Motto „Gegen Vire un Bazille helfen nur schön Tön uss Kölle“stimmte der gebürtige Rheinlände­r am Klavier eine kölsche Ballade an. „Ich wohne seit 15 Jahren in Mettmann, aufgewachs­en bin ich aber in Leverkusen und mit dem kölschen Dialekt sehr vertraut“, verrät er schmunzeln­d. „Ursprüngli­ch wollte ich einen Witz erzählen“, fügt er lachend hinzu, „aber da hat meine Frau sich dann doch durchgeset­zt und gesagt, dass solle ich lieber lassen.“

Eine Freundin schlug ihm als Reaktion auf seine Posts vor, er solle doch mal einen eigenen Song schreiben, der den Zusammenha­lt betont und ein bisschen Optimismus und Freude ins Leben bringt.

Gleich am Montag setzte er sich ans Klavier und schrieb den Song „Mer stonn zosamme für et Leeve (Wir halten für das Leben zusammen)“. „Ich wollte einfach etwas schreiben, das Mut macht und uns hoch hält“, so der engagierte Musiker, „auch in diesen Zeiten darf man nicht mit hängenden Schultern durch die Welt gehen, sondern braucht auch eine Portion Optimismus. Dann schaffen wir das.“Von Helden, die das Land in der Krise am Laufen halten, handelt der Song und von der Hoffnung, bald wieder lachen zu können. „Kumm, mir packe dat schon!“, motiviert Uwe Heidelberg. „Mehr stonn zosamme für et Leeve, dat iss uns dat Leeve weet (das ist uns das Leben wert)“, so der Refrain. Auf Kölsch zu singen, meint er, sei einfach das Beste: „Hochdeutsc­h kommt schon mal zu tränenreic­h rüber.“

Auch in anderen Lebensfrag­en hält sich Uwe Heidelberg übrigens gerne an das Rheinische Grundgeset­z: „Et es wie et es. Et kütt wie et kütt – und vor allem: „Et hätt noch immer jot jejange (es ist noch immer gut gegangen)“– so die ersten drei Paragrafen, die er oft zitiert.

Das Musikvideo, das in Zusammenar­beit mit seiner Frau entstand, ist auf Facebook, YouTube und Instagram eingestell­t, auch an den WDR möchte er es schicken. „Mal gucken, wie es ankommt“, ist er gespannt.

Zur Person Uwe Heidelberg lebt mit seiner Familie in Mettmann. Er leitete bis 2018 die Heinrich-Kölver-Realschule in Neviges und ist jetzt Schulleite­r an der

Realschule Hochdahl. Aktuell spielt er in der Band „Solid Studs“aus Köln – er singt und spielt Tasteninst­rumente. Auftritte können zurzeit natürlich nicht stattfinde­n.

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RP-FOTO: TEPH Musiker Uwe Heidelberg spielt nicht nur Gitarre, sondern auch mehere Tasteninst­umente und singt dazu.

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