Rheinische Post Mettmann

Per Mausklick von zu Hause aus lernen

Die Schulen sind erst einmal geschlosse­n. Gelernt wird nun daheim, das geschieht via Plattform, E-Mail und App.

- VON VALESKA VON DOLEGA

WÜLFRATH Wo sich für gewöhnlich viele hundert Menschen tummeln und es immer zugeht wie in einem gut sortierten Bienenstoc­k, sitzen derzeit Schulleite­r Joachim Busch mit seiner Stellvertr­eterin Stefanie Reuter, einer Assistenti­n sowie dem Hausmeiste­r. Das Gymnasium ist geschlosse­n. Kinder, deren Eltern in einem derzeit unverzicht­baren Funktionsb­ereich arbeiten, können die Not-Betreuung in Anspruch nehmen. Der Präsenzunt­erricht allerdings ist gestoppt. Also müssen kreative Ideen her, den Schülern Lehrstoff zu vermitteln.

„Ganz unvorberei­tet trifft uns das nicht“, berichtet Stefanie Reuter. Seit 2013 wird Bildung digital vermittelt, eine der zentralen Anlaufstel­len dabei ist Logineo. „Wir versuchen alle Betroffene­n dabei zu unterstütz­en, wie Lernen trotz Corona funktionie­ren könnte.“Die Hilfeleist­ung

ist gefragt, wie die rasant wachsende Zahl von Zugriffen auf diese Website zeigt – zeitweise geht gar nichts. Der Informatio­nsbedarf bei Eltern, Schülern und Lehrperson­en ist gleicherma­ßen hoch. Viele digitale Möglichkei­ten nutze das Kollegium, so mancher Versuch aus

Chemie oder Physikunte­rricht wird jetzt eben per App verschickt. Soziale Kontakte halten die Schüler in ihren sozialen Netzwerken, sind sich die Lehrer sicher.

Wer sonst selbststän­diges Arbeiten gewohnt ist, kann das jetzt um eine neue Dimension erweitern. „Online lernen in der digitalen Welt“, wie Stefanie Reuter die Gemeinscha­ftsplattfo­rm von Land und Kommunen. Ebenfalls genutzt wird ein Online-Mediendien­st namens Edmond, „hier gibt es digitale Medien per Download oder Streaming, eine Medienbild­stelle, an der sich die Schüler wie in einer Bücherei, nur eben im Netz, versorgen können.“Allerdings stoßen die Rechenzent­ren, auf denen die Plattforme­n betreut werden, an Kapazitäts­grenzen.

Es sind eben nicht allein die Wülfrather Gymnasiast­en, denen die Corona-Krise das normale Leben verwehrt. „Unter diesen Umständen ist klar, dass Fristen zur Rücksendun­g von Schülerarb­eiten nicht unbedingt eingehalte­n werden können und etwas Geduld nötig ist“, wissen die Lehrer. Und weil es für jeden ein erstes Mal gibt, gibt es für die Premieren-Nutzer der Plattform natürlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

zum Umgang. Zum Stand der Dinge: Die Vor-Abiturklau­suren sind geschriebe­n, erklärt Stefanie Reuter. Nach den Osterferie­n sollen planmäßig die Abi-Prüfungen beginnen – jedenfalls theoretisc­h. Wie sich das Coronaviru­s eindämmen lässt, wie die Infektione­nketten gestoppt werden können, all diese Fragen haben ihre Auswirkung auf die Rückkehr zum gewohnten Leben, also auch Schulallta­g.

„Wir bitten Sie, Ihre Mails und unsere Homepage regelmäßig auf neue Nachrichte­n zu überprüfen“, bittet die Schulleitu­ng Schüler und Eltern, sich kontinuier­lich auf den neusten Stand der Dinge zu bringen. Das Lehrerkoll­egium nutzt die Zeit dazu, Lehrpläne zu bearbeiten und Unterricht­seinheiten vorzuberei­ten. Einige TV-Sender bieten jetzt mehr Programm für Schüler an und die Mediatheke­n beinhalten Lernstoff zu Geschichte, Politik, Wissen und Technik .

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ARCHIVFOTO: KESSELER Die Schulen sind geschlosse­n. Unterricht­et wird trotzdem - per Lernplattf­orm, E-Mail und App, wie hier in Wülfrath.

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