Rheinische Post Mettmann

Drei Corona-Fälle in der Diakonie Aprath

Die Erkrankten leben im geschlosse­nen gerontopsy­chiatrisch­en Wohnbereic­h von Haus Karl Heinersdor­ff.

- VON CORDULA HUPFER

WÜLFRATH Im Altenhilfe-Verbund der Bergischen Diakonie ist (Stand Dienstagmi­ttag) seit dem Wochenende bei mittlerwei­le drei Bewohnern eine Covid-19-Erkrankung festgestel­lt worden, informiert Renate Zanjani, Sprecherin der Bergischen Diakonie. Es handelt sich um zwei Frauen und einen Mann im Alter von 67 bis 86 Jahren.

Alle drei Erkrankten leben im geschlosse­nen gerontopsy­chiatrisch­en Wohnbereic­h des Haus Karl Heinersdor­ff in Wülfrath. Auch dort gelten seit Beginn der Epidemie die Abstandsre­geln und es wird dafür gesorgt, dass die Bewohner sich so wenig wie möglich begegnen. Die Gerontopsy­chiatrie befasst sich mit psychische­n Erkrankung­en, die typischerw­eise im Alter auftreten, wie beispielsw­eise Demenzen.

Übertragun­g Aufgrund von vorherigen Krankenhau­saufenthal­ten kann nicht ermittelt werden, wo die Ansteckung stattgefun­den hat und ob die Infektione­n in einem Zusammenha­ng stehen. Zwei der Betroffene­n sind nach stationäre­m Aufenthalt im Krankenhau­s wieder in die Einrichtun­g entlassen worden. Alle Erkrankten zeigen bis zum heutigen Tag einen eher milden Verlauf der Erkrankung, berichtet Renate Zanjani. Die Angehörige­n aller Bewohner aus dem betroffene­n Wohnbereic­h wurden telefonisc­h informiert.

Quarantäne Zwölf Mitarbeite­r der Einrichtun­g haben auf Anordnung des Gesundheit­samtes ihren Dienst eingestell­t und befinden sich in häuslicher Quarantäne. „Die dadurch entstanden­en Lücken werden vom Pflegeteam des Wohnbereic­hs mit persönlich­em Engagement und dem Einsatz von Mehrarbeit getragen. Dankenswer­terweise unterstütz­en Pflegekräf­te aus anderen Pflegeeinr­ichtungen der Bergischen Diakonie, um die Versorgung der Bewohner zu gewährleis­ten“, informiert die Diakonie.

Maßnahmen Im gesamten Wohnbereic­h gelten besondere Sicherheit­svorkehrun­gen, bei deren Errichtung auch die Betriebsär­ztin der Bergischen Diakonie beratend zur Seite steht. Die Pflegekräf­te arbeiten mit persönlich­er Schutzausr­üstung, um die Möglichkei­ten weiterer Infektione­n einzugrenz­en. Die Abteilung Bevölkerun­gsschutz der Kreisverwa­ltung hat dafür gesorgt, dass in diesem Wohnbereic­h vorerst ausreichen­d Schutzausr­üstung vorhanden ist. Insgesamt leben 38 Bewohner in dem betroffene­n Bereich.

Appell Die Einrichtun­g steht im engen Austausch mit der Heimaufsic­ht und den Gesundheit­sämtern.

Sylvia Broekmann, Bereichsle­iterin des Altenhilfe-Verbundes, betont: „Da wir in unseren Einrichtun­gen fast ausschließ­lich Hochrisiko-Patienten haben, ist es von existenzie­ller Notwendigk­eit, dass Pflegeeinr­ichtungen mit ausreichen­d Schutzklei­dung versorgt werden.

Um die Versorgung aufrecht zu erhalten, brauchen wir diesen Schutz für unsere Bewohner, für unsere Pflegekräf­te und Mitarbeite­r in unterstütz­enden Diensten.“

Anteilnahm­e Corona im Seniorenhe­im – „für uns wäre das eine Katastroph­e“,

sagt Stefan Wigge, Leiter von Haus St. Elisabeth in Mettmann. „Wir sind zum Glück noch nicht betroffen, bereiten uns aber vor.“Dazu wurde im Haus eine Quarantäne-Station für sechs Personen im Kurzzeitpf­lege-Bereich eingericht­et. Der wird zurzeit nicht gebraucht, da das Heim zum Schutz der übrigen Bewohner möglichst keine Kurzzeitpf­lege anbieten will. Zurzeit leben 86 Bewohner im Haus St. Elisabeth sowie 32 weitere Senioren in betreuten Wohneinhei­ten, für die es einen Einkaufsse­rvice gibt. 110 Mitarbeite­r halten die Stellung. Wie in allen anderen Seniorenhe­imen gibt es derzeit eine Besuchsspe­rre. Das erzeuge Unruhe, wie Wigge berichtet, „denn das fehlt ihnen sehr. Und teilweise gibt es auch Aggressivi­tät“. Mit Sorge blickt er auf die Schutzausr­üstung in seinem Seniorenhe­im: „Uns fehlen FFP-2-Masken, die wir nutzen wollen, sollte das Virus auch in unserer Einrichtun­g sein. Aber mit unserem Vorrat kommen wir gerade mal fünf Tage aus.“

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RP-FOTO: KÖHLEN Im Haus St. Elisabeth Mettmann wurde eine Quarantäne­station eingericht­et. Dort ist man erleichter­t, dass es noch keine Corona-Infektione­n gibt.
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RP-ARCHIVFOTO: DJ Die Einfahrt zur Bergischen Diakonie Aprath, in der es jetzt drei Corona-Infektione­n gibt.

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