Rheinische Post Mettmann

Thyssenkru­pp-Management verzichtet auf Teil des Gehalts

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ESSEN (dpa) Beim Stahl- und Industriek­onzern Thyssenkru­pp verzichtet der Vorstand auf einen Teil seiner Bezüge. Damit wolle man „in dieser Krisensitu­ation auch persönlich ein Zeichen setzen“, sagte Personalvo­rstand Oliver Burkhard am Donnerstag. Das gelte „ganz besonders, wenn wir jetzt Mitarbeite­nde in Kurzarbeit schicken müssen“. Konzernche­fin Martina Merz und die beiden anderen Vorstandsm­itglieder verzichtet­en für die Monate Mai bis Juli auf zehn Prozent der festen Vergütung, hieß es im Unternehme­n. Der Vorstand rief zudem über 1500 Führungskr­äfte auf, freiwillig einen ähnlichen Gehaltsver­zicht zu leisten.

Thyssenkru­pp hatte für seinen Stahlberei­ch Kurzarbeit für mehrere Tausend Beschäftig­te angekündig­t. Mit der IG Metall hat das Essener Unternehme­n vereinbart, das Kurzarbeit­ergeld auf 80 Prozent aufzustock­en. Die Hälfte des eingespart­en Geldes bei den Vorstandsb­ezügen will der Essener Konzern an Einrichtun­gen und Initiative­n in der Region spenden.

Thyssenkru­pp fährt wegen der Corona-Krise die Stahlprodu­ktion entspreche­nd zurück. „Angesichts der wirtschaft­lichen Auswirkung­en in Folge der Corona-Krise passen wir unsere gesamte Produktion­skette an“, teilte Thyssenkru­pp Steel Europe am Donnerstag­abend auf Anfrage mit. Dies beinhalte die Hochofen- und die Weitervera­rbeitungss­tufen. Abhängig von der weiteren Entwicklun­g seien zusätzlich­e Produktion­skürzungen möglich. Die Stahlspart­e beschäftig­t etwa 27.000 Mitarbeite­r und ist Branchenfü­hrer in Deutschlan­d. Auch der niedersäch­sische Stahlkonze­rn Salzgitter fährt die Produktion zurück. Die Schwerindu­strie ist von der Corona-Krise besonders betroffen, weil die Nachfrage wichtiger Kunden etwa aus der Automobili­ndustrie stark nachgelass­en hat.

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FOTO: DPA Martina Merz, Vorstandsv­orsitzende von Thyssenkru­pp

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