Rheinische Post Mettmann

Laumann will Bewohner von Pflegeheim­en schützen

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DÜSSELDORF (csh) Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Todesfälle­n in Pflegeheim­en fürchten erste Einrichtun­gen die gesetzlich­e Anordnung eines Aufnahme- oder Belegungss­topps. „Dann wird es für uns Träger schwierig. Dann bräche uns ein Teil der Einnahmen weg, was langfristi­g den Betrieb gefährden könnte“, sagte Normen Dorloff, Geschäftsf­ührer der Awo-Seniorendi­enste Niederrhei­n, unserer Redaktion.

Bislang sieht die Landesregi­erung von einer solchen Maßnahme noch ab, wie Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Freitag erklärte. Es werde aber bei Neuaufnahm­en eine 14-tägige Isolierung der neuen Bewohner und ausnahmslo­s Corona-Tests geben, kündigte Laumann

an. In Pflegeheim­en sind laut NRW-Gesundheit­sministeri­um bisher 79 Menschen an Covid-19 gestorben. Das zeige, dass Heime „der sensibelst­e Bereich“in der Corona-Krise seien. Laumann forderte außerdem die Heimaufsic­hten der Kreise auf, Einrichtun­gen mit Blick auf das strikte Besuchsver­bot verstärkt zu beobachten. Er wolle das aber nicht als Kontrolle verstanden wissen.

Die Situation in den Pflegeheim­en werde sich weiter zuspitzen, warnte Uwe Dolderer vom Bundesverb­and privater Anbieter sozialer Dienste. Überfüllte Kliniken könnten Kranke und pflegebedü­rftige Patienten in die Altenheime oder in häusliche Pflege entlassen, um Betten freizubeko­mmen.

Leitartike­l, Nordrhein-Westfalen

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