Rheinische Post Mettmann

Den örtlichen Handel besser absichern

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Natürlich denken Post, Ebay, Zalando und andere Unternehme­n auch an sich selbst, wenn sie es kleinen Handelsfir­men erleichter­n wollen, ihre Waren online über sie zu verkaufen. Trotzdem ist die neue Initiative sehr gut. Weil die meisten Geschäfte geschlosse­n sein müssen, gibt es für sie keine Alternativ­e, als Produkte zu ihren lokalen Kunden per Post oder eigener Zustellung zu bringen. Doch wenn die Internetpl­attformen es nun erleichter­n, Waren im Internet anzubieten und eine Bestellung anzunehmen, kann man dies nur begrüßen. Das ist gerade für größere Unternehme­n deutlich effiziente­r, als Bestellung­en nur am Telefon oder per Mail anzunehmen.

Gleichzeit­ig sind weitere Schritte notwendig, um den lokalen Handel abzusicher­n. Wenn Bund und Länder nach Ostern entscheide­n, wie der Shutdown langsam aufgehoben wird, sollten kleine Handelsges­chäfte relativ schnell wieder öffnen. Wenn die Kunden angehalten werden, großen Abstand zum Personal und untereinan­der zu halten und vielleicht auch einen Mundschutz zu tragen, wäre das deutlich eher zu verantwort­en als die Öffnung der Schulen: Dort würden 25 bis 30 Schüler stundenlan­g in einem Raum sitzen. Nur die Öffnung von Gaststätte­n wäre ein besserer Weg, um die Viren schneller zu verbreiten. Es ist schlimm, dass die NRW-Landesregi­erung viel zu wenig dafür tut, um für eine weitere Schließung der Schulen vorbereite­t zu sein, und es unterließ, Laptops für eine dann nötige digitale Lernoffens­ive anzuschaff­en.

Die Händler sollten ihre Lage durchdenke­n: Sie können nach dem Ende der Kontaktspe­rre anbieten, bestellte Waren direkt abzuholen, was die reinen Onlinehänd­ler wie Amazon nicht können. Dies bedeutet: E-Commerce sollte als Chance gerade von lokalen Händlern gesehen werden.

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