TB Wülfrath rechnet mit Klassenerhalt
Der Deutsche Handballbund empfiehlt den Landesverbänden, den Spielbetrieb unterhalb der 3. Liga zu beenden. Zurzeit steht Aufsteiger TBW, der im neuen Jahr drei wichtige Siege feierte, in der Verbandsliga auf Rang elf.
WÜLFRATH Den Betriebsunfall Abstieg in die Landesliga machten die Handballer des TB Wülfrath in der vergangenen Saison schnell wett. 25 Siege und ein Unentschieden lautete die Bilanz des Meisters 2018/19, der mit 51:1 Punkten den Tabellenzweiten HSG Velbert Heiligenhaus (36:16) deutlich in die Schranken verwies. Entsprechend zufrieden zogen Christian Paul und Stefan Graedtke Bilanz. Für beide ist es die erste Trainerstation nach der eigenen Kariere. Graedtke stand mit 39 Jahren noch beim Oberligisten DJK Adler Königshof zwischen den Pfosten. Dann zollte der Torhüter seiner dritten schweren Schulterverletzung Tribut und übernahm das Amt in Wülfrath – zur Fliethe-Halle fährt er nur einige Minuten von seinem Wohnort Velbert. „Ich wollte immer mal etwas gemeinsam mit Christian machen“, erzählt er – viel Überzeugungsarbeit musste er beim Sportlehrer Paul nicht leisten.
In der Verbandsliga kamen die TBW-Handballer nur schwer auf Touren. Ein Grund war die wochenlange Sperrung der Fliethe-Halle. Bis Anfang November mussten die Wülfrather daher sieben Mal in Folge auswärts antreten. Der klare Auftaktsieg beim TV Ratingen ließ noch hoffen, doch dann verlor der Liga-Neuling viermal in Folge. „Wenn man einmal unten steht, dann hat man es auch in den Heimspielen schwer“, kommentiert Graedtke die durchwachsene Bilanz vor eigenem Publikum, denn in den acht Heimbegegnungen, die ab Mitte Januar auf dem Spielplan standen, gelangen lediglich drei Siege. Letztlich waren es aber wohl drei entscheidende Erfolge, die den Wülfrathern Rang elf bescherten und damit den
Klassenerhalt. Denn vieles deutet daraufhin, dass der Handballverband Niederrhein den Empfehlungen
des Deutschen Handball-Bundes folgt und die laufende Saison wegen der Corona-Krise abbricht.
Verbandsliga Gruppe 2
Damit hätten die TBW-Handballer das Saisonziel erreicht – trotz dreier Langzeitverletzter und dem Umstand, dass Stefan Schult, in der Landesliga treibende Aufstiegskraft, kurzfristig im April seine Zusage für die neue Saison aus beruflichen Gründen zurückziehen musste. „Es hat uns einer gefehlt, der einfache Tore aus dem Rückraum macht“, konstatiert Graedtke. Das soll sich in der nächsten Spielzeit ändern, denn mit Kreisläufer David Adolphi vom Oberligisten LTV Wuppertal und dem Rückraum-Linken Alexander Everts von der SG Überruhr stehen zwei starke Neuzugänge fest. Dabei ist Everts, der sich im August einen Kreuzbandriss zuzog und nach der Reha zu alter Klasse finden will, vom Essener Liga-Rivalen zunächst einmal für ein Jahr ausgegliehen. Mit Thomas Vogt (Karriereende), Niklas Lüttger, Max Zador und Markus Markowicz verlassen auf der anderen Seite vier Spieler den TBW, der mit einem 15-köpfigen Kader in die nächste Saison gehen will. Dann hofft Trainer Graedtke, dass sich seine Mannschaft wesentlich besser in Szene setzen kann.