Lecker Eintopf gibt’s jetzt vom Chili-Kurier
Der Foodtruck von Lukas Heimbach steht derzeit auf dem Dauerparkplatz. Statt dessen liefert das junge Team jetzt aus.
METTMANN Das war nun wirklich schlechtes Timing. Das junge Team von „Bambule’s Chili“hatte seinen neuen Laden in Köln gerade hergerichtet, da kam die Kontaktsperre wegen der Corona-Krise. Und während alle anderen Geschäfte in der Kölner Südstadt schließen mussten, durfte das junge Team aus Mettmann sein neues Ladenlokal gar nicht erst eröffnen. Das war’s erst mal mit den Expansionsplänen.
Doch so leicht lassen sich der Mettmanner Lukas Heimbach und seine Mitstreiter nicht unterkriegen: Sie kochen ihr Chili einfach weiter und bringen es in handlichen Päckchen unter die Leute. Zunächst sprach sich ihr neuer Service bei Verwandten und Freunden per Whatsapp herum.
Doch nach und nach hat sich der Kreis der Chili-Freunde ausgeweitet und bestellt jetzt übers Internet. Allein in der vergangenen Woche wurden 180 Kilo des Hackfleischeintopfs ausgeliefert, das sind 540 Portionen. „Das kommt richtig gut an“, sagt Heimbach erfreut.
Seit Mai 2018 haben Lukas Heimbach und sein Cousin Jacques Weis in Gewerbegebieten in Köln, Düsseldorf, Wuppertal und Bonn mit ihrem Food-Truck einen festen Standort. Dort bieten sie im Zwei-Wochen-Turnus mittags jeweils acht Sorten Chili für Berufstätige an. Im ersten Monat verkauften sie noch 20 bis 40 Portionen täglich, zum Schluss waren es 80 bis 100. Auch beim Heimatfest in Mettmann vergangenes Jahr verkauften sie vom Foodtruck aus ihre Eintöpfe.
Eigentlich dürften sie mit diesem Foodtruck auch jetzt noch unterwegs sein, da sie ja Essen zum Abholen verkaufen. Doch der Absatz in den Gewerbegebieten ist zum Erliegen gekommen, arbeiten die meisten Angestellten derzeit doch im Homeoffice. „Es würde nichts bringen, rauszufahren“, sagt Heimbach. Und andere mögliche Standorte sind schon von der Konkurrenz belegt.
Dennoch bleibt die Küche warm. Die ist seit Mai 2019 in der Reit- und
Fahrschule im Langenfelder Ortsteil Langfort, und dort wird von zwei Personen immer noch gekocht. Drei weitere Festangestellte des kleinen Betriebes sind derzeit in Kurzarbeit, doch dank des Lieferservices „Bambule’s Chili-Kurier“haben sie wenigstens ein bisschen was zu tun.
In Köln und Mettmann hat das Team bislang sein Liefergebiet aufgezogen, dort wird immer mittwochs und donnerstags ausgefahren. Doch weitere Städte sollen noch hinzukommen. Im Sortiment sind das Bambule-Chili mit Hack vom Limousin-Rind und Schwein, Baconwürfeln, Black Beans, Paprika, Schokolade, Mais und Tomaten sowie das vegane Süßkartoffel-Chili mit Süßkartoffeln
aus dem Rheinland, karamellisierten getrockneten Tomaten, Paprika, Pinto-Bohnen, Kakao, Mais und Chipotle-Chilis in verschiedenen Portionsgrößen – die sonst übliche Vielfalt lässt sich wegen der eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten derzeit nicht bieten. Zwei Kilo mit sechs Portionen kosten 25 Euro, vier Kilo mit zwölf Portionen kosten 45 Euro. Gezahlt wird per PayPal oder Überweisung.
Lukas Heimbach ist Sportredakteur. In seiner journalistischen Laufbahn war er auch schon Praktikant in der RP-Lokalredaktion Mettmann. Jetzt ist der gebürtige Mettmanner der kreative Koch, der immer wieder Neues ausprobiert. Sein Vetter Jacques Weis, gelernter Hotelfachmann, behält den Überblick und beherrscht die Technik am Herd und die Logistik.
Die Jungunternehmer sind zuversichtlich: Der Umsatz lässt sich noch steigern. Und ihr Chili wollen sie auch als Verpflegung an das Evangelische Krankenhaus Mettmann spenden: „Wann genau das sein wird, muss aber noch koordiniert werden“, sagt Heimbach.