Gottesdienst mit Hupkonzert
(cwe) „Es sind verrückte Zeiten“, sagt Heinrich Fucks, Superintendent der evangelischen Kirche in Düsseldorf, zu Beginn seiner Predigt. Er steht gemeinsam mit Frank Heidkamp, Stadtdechant von Düsseldorf, auf einer kleinen Bühne, und beide blicken über die Dächer von knapp 400 Autos, die aufgereiht auf dem Messeparkplatz 1 stehen. Seit Mittwoch werden hier in regelmäßigen Abständen auf einer großen Leinwand Filme gezeigt. Über die Ostertage finden im Autokino außerdem drei Gottesdienste statt, gestern der erste am Karfreitag.
Viele der Besucher freut es, dass ihnen eine Alternative zum Kirchgang geboten wird, der wegen der Kontaktsperre in diesem Jahr ausfallen muss. „So hat man trotzdem das Gefühl, an Ostern eine Gemeinschaft zu sein“, erzählt Martha Daniel. Sie hat die Autotüren geschlossen und ihre Fenster nur ein kleines Stück geöffnet, denn so sind hier die Vorgaben. Obwohl die Menschen so voneinander getrennt sind, kommt während des 45-minütigen Gottesdienstes festliche Stimmung auf. Konzentriert hören die Besucher den Pfarrern zu und singen gemeinsam in ihren Autos Kirchenlieder.
Einige der Besucher sehen in der Situation auch eine Chance für die Kirche: „Es besteht die Möglichkeit für eine Modernisierung, um wieder mehr Menschen zu erreichen“, sagt Jens Lemke und drückt anschließend, wie die anderen Autofahrer auf die Hupe – als Dank für den Gottesdienst.
Die Messe am Ostersonntag ist bereits ausgebucht, für den evangelischen Gottesdienst am Ostermontag um 11 Uhr gibt es noch kostenlose Tickets unter www.autokin-duesseldorf.de.