Rheinische Post Mettmann

So färbt man Eier mit Naturfarbe­n

Jennifer Kappmeier-Klenk gibt Tipps für nachhaltig­es Färben mit Naturfarbe­n: „Ideal für Kinder.“

- VON MARIE LUDWIG

METTMANN Ob mit Rote Bete, Kurkuma oder Spinat – die Palette von Jennifer Kappmeier-Klenk deckt mit Naturfärbe­stoffen etliche Farben des Spektrums ab. Man muss nur wissen, wie man sie gewinnt.

In der Regel verrät die 33-Jährige dieses Wissen in Kursen an der Volkshochs­chule (VHS) in Mettmann, die aber bedingt durch die Corona-Krise alle abgesagt werden mussten. In ihren Kursen stellen die Teilnehmer die Farben selbst her. „Zuerst schneidet man die Pflanzen klein, dann mörsert man sie, bis der Pflanzensa­ft schön austritt“, erklärt Kappmeier-Klenk. Anschließe­nd muss man aus dem Pflanzenbr­ei, einen Extrakt heraus pressen – das gelinge am besten durch ein sauberes Küchentuch.

Im Anschluss können die Eier für rund zehn bis fünfzehn Minuten in der Färbetinkt­ur kochen.

„Mit Blaubeeren, Rotkohl und Roter Bete kann man tolle Blau- und Lila-Töne erzeugen“, sagt sie. Gelbwurz und Kurkuma wiederum seien gut für Orange- und Gelbtöne, und Spinat und Grünkohl färben ein leuchtende­s Grün auf das Ei.

Ihr Wissen über das Färben mit natürliche­n Materialie­n hat sich die studierte Ethnologin mit den Jahren angeeignet. Über ein Forschungs­projekt sei sie erstmals in den Kontakt mit einem Färbergart­en im Ruhrgebiet bekommen. „Mein Interesse war geweckt und ich besuchte dort auch einen Workshop“, erzählt Kappmeier-Klenk. Doch erst mit der Geburt ihres zweiten Kindes sattelte sie beruflich um und arbeitet seither als Museumspäd­agogin und Kursleiter­in an der Volkshochs­chule in Mettmann.

An dem Thema, Eier mit Naturfarbe­n bunt zu machen, hat „mich der nachhaltig­e Gedanke besonders begeistert“, sagt sie und erklärt, dass man mit den Farben durchaus auch unbehandel­te Baumwollkl­eidung färben könne. Das Färben mit natürliche­n Stoffen habe den Vorteil, dass vor allem Kinder nicht mit Schadstoff­en in Kontakt kommen. Weder über die Haut, noch beim versehentl­ichen Schlucken oder dran Schlecken bestehe die

Gefahr, Schadstoff­e aufzunehme­n. „Das ist ideal für Kinder“. Die mit Kurkuma gelb gefärbte Hose ihres Kindes wasche sie aber trotzdem lieber per Hand, sagt Kappmeier-Klenk und lacht. Denn ein bisschen abfärben könnten die natürliche­n Stoffe trotzdem gut. Daher gilt auch für Naturfarbe­n: sortenrein waschen.

Übrigens könne man auch mit Kaffee und Zwiebelsch­alen schöne Brauntöne färben, erzählt sie. Grundsätzl­ich rät die Museumspäd­agogin

jedoch eher zu weißen Eiern, da an ihnen die Farben besser haften bleiben und sie bunter werden. Wer dann noch selbst Hand anlegen will: Mit Zitronensa­ft und Natron könne man mit dem Pinsel „einen ganzen Regenbogen“auf die Eier zaubern. Beide Stoffe verändern den Ph-Wert der Essenzen und somit auch die Farbe: „Es ist eine wahre Überraschu­ng, was dann rauskommt – ein großer Spaß für Kinder.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Jennifer Kappmeier-Klenk weiß, wie Eierfärben mit Naturfarbe­n geht.

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