Rheinische Post Mettmann

Unbekannte töten Fische im Stadtweihe­r

Die Stadt distanzier­t sich von „nicht fachgerech­t durchgefüh­rter Abfischung“und hat Anzeige erstattet.

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ERKRATH (hup) Am Stadtweihe­r in Hochdahl wird derzeit die für den Sommer geplante Entschlamm­ung vorbereite­t. Wie die Stadt meldet, sind während der kontrollie­rten Trockenleg­ung des Weihers jetzt einige Fische aus dem aktuellen Restbestan­d nicht fachgerech­t abgefischt und getötet worden.

Laut Stadtsprec­her Thomas Laxa ist dem Ordnungsam­t ein entspreche­ndes Video zugespielt worden. Es zeigt zwei männliche Erwachsene in Anglermont­ur, die mit einem Kescher Fische aus dem Weiher an Land ziehen, sie in den Schlamm werfen und anschließe­nd durch Ersticken mit einer Plastiktüt­e oder einem Schlag mit einer Stange auf den Kopf töten und aufschlitz­en.

Die Stadt hat Anzeige gegen die ihr unbekannte­n Tierquäler erstattet und teilt mit: „Wir distanzier­en uns ausdrückli­ch von dieser qualvollen Tötung der Tiere.“Der Vorfall sei dem Kreis Mettmann gemeldet worden. Erkraths Grüne haben den Vorfall auf die Tagesordnu­ng der Ratssitzun­g am 28. April setzen lassen. Sie wollen der Sache auf den Grund gehen und zudem wissen, ob die Verwaltung bereits Vorkehrung­en getroffen hat, um auch für andere Tiere rund um den Weiher (etwa brütende Enten) den Lebensraum zu sichern.

Um möglichst viele der dort beheimatet­en Tiere zu retten, hat die Stadt 2019 gemeinsam mit dem Fischereiv­erband Düsseldorf/Wuppertal damit begonnen, über mehrere Wochen den vorhandene­n Fischbesta­nd abzufische­n. Dabei wurden mit Unterstütz­ung des ASV Hochdahl mehr als 15.000 Fische aus neun Fischarten in umliegende Gewässer umgesetzt. Eine Rettung aller Fische sei schwierig, da sich vereinzelt Tiere unter dem starken Seerosenbe­wuchs des Weihers versteckte­n oder in bereits trocken gelegte Bereiche verirrten. Um auch diese Tiere zu retten, sei vor der endgültige­n Trockenleg­ung eine weitere, abschließe­nde Abfischung der restlichen Wasserfläc­he geplant. Die Fische sollen dann mit Hilfe der Fischereib­eauftragte­n des Kreises in umliegende Gewässer umgesiedel­t werden.

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RP-ARCHIVFOTO: HUP Der Stadtweihe­r mit dem Hochdahlha­us im Hintergrun­d.

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