Im Vordruck: Person A und B statt Ehemann und Ehefrau
BERLIN (mar) In den Vordrucken für die Steuererklärung von Ehepartnern soll nach Plänen der Bundesregierung die Bezeichnung „Ehemann“und „Ehefrau“durch die geschlechtsneutralere Form „Person A“und „Person B“ersetzt werden. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. „Die Bundesregierung plant eine geschlechterneutrale Ausgestaltung der papiergebundenen Steuererklärungsvordrucke und der Formulare der elektronischen Steuererklärung“, heißt es darin.
„Damit die Attribute ,Ehemann’ und ,Ehefrau’ zugunsten der neutraleren Form ,Person A’ und ,Person B’ entfallen können, müssen aber die Finanzverwaltungen der Länder in die Lage versetzt werden, unabhängig von der Art der Übermittlung der Steuererklärung sowie der Reihenfolge und Bezeichnung der steuerpflichtigen Personen in der Steuererklärung die jeweiligen individuellen Angaben der beiden zusammenveranlagten Personen mit Hilfe der Steueridentifikationsnummer eindeutig zuordnen zu können“, erklärt das Ministerium. Da hierfür tiefgreifende Änderungen der Verfahren und Programme erforderlich sind, sei die Umstellung nur langfristig umsetzbar.
„Es ist mir schleierhaft, warum die Bundesregierung so lange braucht, um längst überfällige Anpassungen diskriminierungsfreier Steuerformulare vorzunehmen“, sagte der FDP-Finanzpolitiker Markus Herbrand. Wie aus der Anfrage hervorgeht, ist die Zahl der amtlichen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften von 2017 auf 2018 um 22.000 auf insgesamt 75.000 stark gestiegen, davon waren 37.000 Ehen.