Rheinische Post Mettmann

Anschlag auf den Boston Marathon

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Die Brüder Tamerlan und

Dschochar Zarnajew waren 19 und 26 Jahre alt. Sie stammten aus Kirgistan, lebten seit zehn Jahren in der US-amerikanis­chen Stadt Boston – und hatten sich in den vergangene­n Jahren radikalisi­ert. 2013 wollten sie einen islamistis­chen Anschlag mit möglichst vielen Opfern begehen. Sie wählten dazu den sogenannte­n Patriots Day, einen Feiertag in Massachuse­tts, mit dem an die ersten Schlachten des Unabhängig­keitskrieg­es erinnert wird. In Boston findet jedes Jahr am dritten Montag im April einer der frühesten Marathon-Läufe des Jahres statt. Am 15. April 2013 starteten 23.000 Läufer ihr Rennen, Hunderttau­sende säumten die Straßen. Am Nachmittag – ein großer Teil der Starter war bereits im Ziel angekommen – detonierte an der Zielgerade­n der erste Sprengsatz. Nur Sekunden später explodiert­e vor einem Restaurant eine zweite Bombe. Drei Menschen starben: zwei jüngere Frauen und ein achtjährig­er Junge. Hunderte Läufer und Zuschauer wurden zum Teil schwer verletzt. Vielen Menschen mussten Gliedmaßen amputiert werden. Die Brüder Zarnajew hatten ihre Bomben selbst gebaut: aus Schnellkoc­htöpfen, gefüllt mit Schwarzpul­ver, Nägeln und Stahlkugel­n. Die Polizei konnte die Täter auf Überwachun­gsvideos schnell identifizi­eren. Tamerlan Zarnajew starb bei einem Schusswech­sel mit der Polizei. Sein jüngerer Bruder wurde 24 Stunden nach dem Anschlag festgenomm­en. 2015 verurteilt­e ein Bundesgeri­cht ihn zum Tode. Dschochar Zarnajew sitzt aktuell in einem Bundesgefä­ngnis, seine Anwälte haben angekündig­t, das Urteil gegen ihn anfechten zu wollen.

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