Rheinische Post Mettmann

Recyclingh­of zu – Stadt überlegt Öffnung

Das Team des Bauhofs arbeitet offenbar an Plänen, die Annahme von Grünschnit­t wieder zu ermögliche­n. Der Druck der Bürger ist groß.

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Von Valeska von und Alexandra Rüttgen METTMANN Da hat alle Welt in der Corona-Krise Zeit, im Garten zu arbeiten – und der Recyclingh­of in Mettmann ist zu. Seit Wochen ist das ein Ärgernis in der Kreisstadt, denn die Bürger wissen nicht, wo sie den Grünschnit­t aus ihren Gärten entsorgen können. Die Stadt verweist auf die Biotonnen, die genutzt werden können, und das hohe Infektions­risiko ihrer Mitarbeite­r, das besteht, weil diese häufig auch beraten, helfen und mit anpacken müssen.

RP-Leser Heinz Wiederhut wusste von dieser Schließung nichts – und „ich bin da mit voller Ladung hingefahre­n“erzählt er. Denn: Auf der Homepage der Stadt Mettmann war bis Ostermonta­g von der durch die Pandemie bedingten Schließung nichts zu lesen. Vielmehr waren die vor der Corona-Krise üblichen Öffnungsze­iten aufgeführt. Auf seine Beschwerde bei der Stadtverwa­ltung war man sich des Problems zunächst nicht bewusst und warb um Verständni­s für die Schließung. Erst auf Nachfrage von Heinz Wiederhut am Mittwoch vergangene­r Woche wurde das Problem erkennt, und wie der Sprecher der Stadt Mettmann, Christian Barra, auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet, habe er den Fehler zwischenze­itlich wieder behoben.

Zugleich, so berichtet Barra auf Nachfrage, denke das Team des städtische­n Bauhofs derzeit „intensiv darüber nach“, wann der Recyclingh­of wieder aufgemacht werden kann. „Es wird in den nächsten Tagen eine Lösung geben“, kündigt er

Dolega an. Dazu gehöre, dass der Parkplatz an der Hammerstra­ße bereits halbseitig gesperrt ist. So soll die Zahl der Bürger, die den Recyclingh­of nutzen, derart begrenzt werden, dass das Infektions­risiko für die Mitarbeite­r minimiert werden kann.

„Seit zwei Wochen arbeiten wir an einem Konzept, wie man das handhaben kann“, erzählt Barra. Allerdings müsse die Lage dem Infektions­risiko angepasst werden: Eventuell seien auch Absperrung­en und zeitliche Einschränk­ungen

nötig. Knifflig ist auch das Problem, wie die Bürger, die Grünabfall los werden wollen, von denjenigen getrennt werden können, die Elektrosch­rott oder anderes entsorgen möchten.

Schon zu „normalen“Zeiten war es in der Vergangenh­eit so, dass der Andrang auf den Recyclingh­of an der Hammerstra­ße bei schönem Wetter an ganz normalen Werktagen so groß war, dass sich die Autos von der Zufahrt des Recyclingh­ofs bis zur Nordstraße zurückstau­ten.

Dazu Angelika Dünnwald, Leiterin des städtische­n Baubetrieb­shofs: „Der Verkehr war komplett blockiert.“Mit einer Einfahrtbe­schränkung von wenigen Fahrzeugen könne dieses Problem nicht gelöst werden, gibt sie zu bedenken.

Selbst wenn nur Grünabfäll­e und Altpapier auf dem Recyclingh­of abgegeben werden dürften, „wie wollen sie das den Bürgern vermitteln, die vor der Zufahrt stehen und beispielsw­eise auch ihren Elektrosch­rott los werden wollen. Die

Diskussion­en möchte ich meinen Mitarbeite­rn nicht zumuten. Abgesehen davon, dass in solchen Situatione­n der Mindestabs­tand nicht mehr eingehalte­n wird.“

Details zu einer probeweise­n Öffnung unter Corona-Schutzbedi­ngungen will die Stadtverwa­ltung in den kommenden Tagen veröffentl­ichen. Doch schon jetzt müssen die Bürger damit rechnen, dass es bei der Entsorgung Wartezeite­n und Schlangen vor dem Recyclingh­of geben wird.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der Recyclingh­of der Stadt Mettmann ist derzeit noch geschlosse­n. Das brachte der Verwaltung viele Bürgerbesc­hwerden ein.

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