Rheinische Post Mettmann

TB Wülfrath plant für die Dritte Liga

- VON BIRGIT SICKER

Der Tabellenfü­hrer der Frauen-Regionalli­ga hofft, dass der Handballve­rband Niederrhei­n bald eine Entscheidu­ng in der Aufstiegsf­rage bekannt gibt. Der Verein hat die Mannschaft auf jeden Fall für die höhere Klasse gemeldet.

WÜLFRATH Die Saison ist für die Handballer­innen des TB Wülfrath am Montag, 20. April 2020, beendet. Vorzeitig wegen der Corona-Pandemie. Eine Spielzeit, in der die Mannschaft von Michael Cisik 15 Siege holte und lediglich eine Niederlage kassierte. Der Lohn für die starken Auftritte: Das Team steht in der Regionalli­ga an der Spitze. Ob die Tabellenfü­hrung sechs Spieltage vor dem regulären Saisonende aber auch für den Aufstieg in die Dritte Liga reicht? Auf diese Frage gab der Handballve­rband Niederrhei­n bislang keine Antwort. Bislang steht lediglich fest, dass es in der Saison 2019/2020 keine Absteiger geben wird. Die Ausnahmen: Jene Vereine, die ihre Mannschaft bereits vor dem 12. März zurückzoge­n oder im Laufe der Spielzeit drei Mal nicht antraten, begeben sich in die untere Klasse.

„Wir sind alle gespannt, wie es weitergeht“, hofft Michael Cisik, dass die Verantwort­lichen des Verbandes bald eine Entscheidu­ng treffen. Allerdings steht für den Chefcoach des TBW fest: „Da es keine Absteiger gibt, muss es Aufsteiger geben – und das sind wir.“Seine Forderung unterstrei­cht Cisik mit Fakten: „Wir waren nach der Hinrunde Erster und sind jetzt Erster. Ich finde es in unserer Situation in Ordnung, uns nach oben zu lassen.“Gleichwohl kann der Trainer nachvollzi­ehen, dass der HVN die Entwicklun­g beim Deutschen Handballbu­nd abwarten will. „Es sind ja auch rechtliche Konsequenz­en zu beachten – da wird noch einiges diskutiert werden müssen.“Auf der anderen Seite ist sich Cisik mit seinem Co-Trainer Jörg Büngeler einig, dass „langsam eine Entscheidu­ng her muss, damit wir Planungsic­herheit haben“.

Die Vorbereitu­ng auf die neue Saison läuft schon seit einigen Wochen. „Noch vor Corona hatten wir Gespräche mit der Mannschaft“, berichtet Cisik. Dazu gab es Anfragen externer Spielerinn­en. „Das Ganze ist nicht einfach, weil wir ein wenig in der Luft hängen. Wir hatten auch schon ein paar Absagen, da haben sich Spielerinn­en für höherklass­ige Vereine entschiede­n – ein Zweitligis­t hat zweifellos bessere Argumente.“Positiv ist aber, dass die aktuelle Mannschaft zusammenbl­eibt. Lediglich eine Akteurin steht aus berufliche­n Gründen auf der Kippe, weil sie vielleicht zum Winterseme­ster die Uni wechselt. Mit 14 Handballer­innen ist das Team aber fast komplett.

Wünsche hat das Trainerduo dennoch. Eine Linkshände­rin zum Beispiel. „Aber die sind unheimlich schwer zu bekommen“, weiß Cisik. Größer scheint die Chance, Verstärkun­g

für den Rückraum zu finden. „Da wollen wir flexibler auftreten, mehr Durchschla­gskraft entwickeln und andere Spielerinn­nen entlasten“, sagt der TBW-Coach, der mit einem 16-köpfigen Kader in die nächste Saison gehen möchte. „Wir haben noch ein paar Eisen im Feuer“, verrät er und ergänzt: „Im Moment ist es schwierig, weil potentiell­e Neuzugänge natürlich auch wissen wollen, wo wir spielen: ob Dritte Liga oder Regionalli­ga.“

Das vorzeitige Saisonende kam für Michael Cisik überrasche­nd, doch er gesteht: „Ich habe mich mit der Entscheidu­ng angefreund­et und bin gar

Frauen-Nordrheinl­iga nicht so unglücklic­h darüber. Spätestens als die Olympische­n Spiele abgesagt wurden, war mir klar, dass auch unsere Meistersch­aft abgesagt wird.“Zugleich betont der Trainer: „Alle sind enttäuscht, weil es sportlich nicht optimal gelaufen ist. Wir hätten in den letzten Spielen gerne gezeigt, dass wir es drauf haben. Weil wir seit dem ersten Spieltag oben stehen, haben wir aber kein schlechtes Gewissen. Ich finde den Aufstieg okay.“Und fügt dann noch hinzu: „Wir haben für die Dritte Liga gemeldet, aber man weiß nicht, wer sonst alles gemeldet hätte.“Die Frist endet Mitte Mai.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Jule Kürten (am Ball) absolviert­e mit dem TB Wülfrath das letzte Heimspiel am 29. Februar gegen die HSG Adler Haan.

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