Mettmann fehlt Platz fürs Autokino
Warum zieht der Kino-Betreiber aus Mettmann sein Autokino in Erkrath auf? Bürger mutmaßen, die Stadt war nicht engagiert genug. Die Verwaltung weist das von sich.
METTMANN An diesem Wochenende startet der Geschäftsführer des Mettmanner Weltspiegel-Kinos, Thomas Rüttgers, die Vorführungen seines neuen Autokinos in Erkrath. Das nehmen einige Mettmanner bei Facebook mit Bedauern zur Kenntnis: „Schade für Mettmann, toll für Erkrath und den Betreiber des Weltspiegel-Kinos“, schreibt beispielsweise eine Userin, und andere sehen die Verantwortung dafür bei der Stadt: „Das ist doch wieder typisch für die Mettmanner Verwaltung, nur nichts genehmigen. (...) Kein Wunder, dass hier nichts mehr los ist.“
Unsere Redaktion hakte nach: Hat die Stadt versucht, dem Betreiber zu helfen? Diese Frage stellten wir dem Betreiber und der Verwaltung. Wie Thomas Rüttgers berichtet, sei die Stadt Mettmann „sehr interessiert und bemüht“gewesen, für das Autokino in Mettmann einen Platz zu finden. „Man hat sich kooperativ gezeigt“, sagt Rüttgers. Allerdings habe sich in Mettmann kein geeigneter Standort finden lassen.
Die Stadt Mettmann schildert auf Nachfrage, dass zunächst der Parkplatz des Schwarzwaldhauses im Neandertal für ein Autokino im Gespräch war. Der Eigentümer des Schwarzwaldhauses war der Verwaltung zufolge bereit, seinen Parkplatz für ein Autokino zur Verfügung zu stellen. Da er aber im Außenbereich liegt, sei zusätzlich die Zustimmung
der beim Kreis angesiedelten Unteren Landschaftsbehörde nötig gewesen. Die aber habe „aus Naturschutzgründen abgelehnt.“
Weitere Überlegungen wurden für den Parkplatz am derzeit geschlossenen Restaurant „Road Stop“an der Marie-Curie-Straße angestellt. „Es stellte sich allerdings heraus, dass der Vorschlag zum Parkplatz am ,Road Stop’ planungsrechtlich nicht umsetzbar ist. Es gibt einen sogenannten „Vorhabenbezogenen Bebauungsplan“, der an dieser Stelle ausdrücklich einen Kinobetrieb untersagt“, heißt es vom städtischen Veranstaltungsmanagement. Eine Ausnahme könne daher nicht erteilt werden. „In der Vergangenheit hat es hierzu bereits zahlreiche Gerichtsverfahren gegeben.“
Und weiter ging die Suche in Mettmann: Geprüft wurden auch die Parkplätze am Naturfreibad sowie der Sportanlage „Auf dem Pfennig“. „Beide Standorte befinden sich allerdings zu nah an der Wohnbebauung und wurden daher verworfen.“
Außerdem waren die Parkplätze zweier in Mettmann angesiedelter Unternehmen im Gespräch. Während die eine Firma mit Blick auf dort bereits bestehende Weitervermietungen ablehnte, habe sich die andere nicht zurück gemeldet. Da zwischenzeitlich die Stadt Erkrath die Zusage für den Parkplatz Neanderbad erteilt habe, „kamen weitere Gespräche zur Umsetzung des Autokinos in Mettmann nicht mehr zustande.“
Gerne sei er bereit, im Kreis Mettmann noch einen weiteren Standort für das Autokino aufzuziehen, sagt nun Rüttgers: „Die Stadt Wülfrath ist schon an mich heran getreten.“Für weitere Angebote sei er offen.