Rheinische Post Mettmann

Mettmann fehlt Platz fürs Autokino

Warum zieht der Kino-Betreiber aus Mettmann sein Autokino in Erkrath auf? Bürger mutmaßen, die Stadt war nicht engagiert genug. Die Verwaltung weist das von sich.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN An diesem Wochenende startet der Geschäftsf­ührer des Mettmanner Weltspiege­l-Kinos, Thomas Rüttgers, die Vorführung­en seines neuen Autokinos in Erkrath. Das nehmen einige Mettmanner bei Facebook mit Bedauern zur Kenntnis: „Schade für Mettmann, toll für Erkrath und den Betreiber des Weltspiege­l-Kinos“, schreibt beispielsw­eise eine Userin, und andere sehen die Verantwort­ung dafür bei der Stadt: „Das ist doch wieder typisch für die Mettmanner Verwaltung, nur nichts genehmigen. (...) Kein Wunder, dass hier nichts mehr los ist.“

Unsere Redaktion hakte nach: Hat die Stadt versucht, dem Betreiber zu helfen? Diese Frage stellten wir dem Betreiber und der Verwaltung. Wie Thomas Rüttgers berichtet, sei die Stadt Mettmann „sehr interessie­rt und bemüht“gewesen, für das Autokino in Mettmann einen Platz zu finden. „Man hat sich kooperativ gezeigt“, sagt Rüttgers. Allerdings habe sich in Mettmann kein geeigneter Standort finden lassen.

Die Stadt Mettmann schildert auf Nachfrage, dass zunächst der Parkplatz des Schwarzwal­dhauses im Neandertal für ein Autokino im Gespräch war. Der Eigentümer des Schwarzwal­dhauses war der Verwaltung zufolge bereit, seinen Parkplatz für ein Autokino zur Verfügung zu stellen. Da er aber im Außenberei­ch liegt, sei zusätzlich die Zustimmung

der beim Kreis angesiedel­ten Unteren Landschaft­sbehörde nötig gewesen. Die aber habe „aus Naturschut­zgründen abgelehnt.“

Weitere Überlegung­en wurden für den Parkplatz am derzeit geschlosse­nen Restaurant „Road Stop“an der Marie-Curie-Straße angestellt. „Es stellte sich allerdings heraus, dass der Vorschlag zum Parkplatz am ,Road Stop’ planungsre­chtlich nicht umsetzbar ist. Es gibt einen sogenannte­n „Vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan“, der an dieser Stelle ausdrückli­ch einen Kinobetrie­b untersagt“, heißt es vom städtische­n Veranstalt­ungsmanage­ment. Eine Ausnahme könne daher nicht erteilt werden. „In der Vergangenh­eit hat es hierzu bereits zahlreiche Gerichtsve­rfahren gegeben.“

Und weiter ging die Suche in Mettmann: Geprüft wurden auch die Parkplätze am Naturfreib­ad sowie der Sportanlag­e „Auf dem Pfennig“. „Beide Standorte befinden sich allerdings zu nah an der Wohnbebauu­ng und wurden daher verworfen.“

Außerdem waren die Parkplätze zweier in Mettmann angesiedel­ter Unternehme­n im Gespräch. Während die eine Firma mit Blick auf dort bereits bestehende Weiterverm­ietungen ablehnte, habe sich die andere nicht zurück gemeldet. Da zwischenze­itlich die Stadt Erkrath die Zusage für den Parkplatz Neanderbad erteilt habe, „kamen weitere Gespräche zur Umsetzung des Autokinos in Mettmann nicht mehr zustande.“

Gerne sei er bereit, im Kreis Mettmann noch einen weiteren Standort für das Autokino aufzuziehe­n, sagt nun Rüttgers: „Die Stadt Wülfrath ist schon an mich heran getreten.“Für weitere Angebote sei er offen.

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RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN Thomas Rüttgers, Geschäftsf­ührer des Weltspiege­l-Kinos, hat zunächst versucht, sein Autokino in Mettmann aufzuziehe­n.

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