Im Gartencenter ist derzeit die Hölle los
ERKRATH (hup) April und Mai sind seit jeher die Hauptverkaufsmonate für Garten- und Pflanzencenter. Aber in diesem Jahr ist der Kundenansturm noch viel größer, berichtet Lena Vogt von Pflanzencenter Wächter. „Bei uns ist die Hölle los. Mit einer derart großen Nachfrage haben wir gar nicht gerechnet. Aber alle sind jetzt zuhause und wollen es sich schön machen“, sagt die Teamleiterin. Probleme, die Auslagen zu füllen, gebe es lediglich bei Waren aus Italien und China. Diese Bestellungen dauerten nun etwas länger. Auch die gern gekauften Biokräuter lassen länger als sonst auf sich warten, weil in dieser Branche mit Saisonkräften aus dem Ausland gearbeitet wird, die wegen der Corona-Krise derzeit nicht in gewohnter Zahl ins Land kommen können. Keine Lieferprobleme gebe es dagegen bei den Sommerblühern aus Holland und der Blumenerde aus Deutschland. Um den Andrang
Corona-tauglich zu ordnen und zu entzerren, dürfen derzeit lediglich 50 Kunden gleichzeitig das Center besuchen – und jeder von ihnen muss einen Einkaufwagen mitnehmen. „Das verstehen leider nicht alle. Aber über die Anzahl der Wagen kontrollieren wir die Kundenzahl. Wenn von den 50 Wagen, die wir derzeit bereitstellen, alle unterwegs sind, ist die Maximalzahl im Geschäft erreicht und die nachfolgenden Kunden müssen dann warten, bis wieder ein Kunde das Haus verlässt und ein Wagen frei wird“, erläutert Lena Vogt. Bevor der Einkaufswagen den Kunden wechsle, werde er von einem Mitarbeiter desinfiziert.
Das Gros der Kunden hält die gebotenen eineinhalb Meter Sicherheitsabstand ein, etwa an der Kasse. Bei der Beratung werde diese Regel aber oft vergessen und die Kunden rückten zu nah heran, berichtet Lena Vogt, die wie alle anderen Mitarbeiter auch noch keine Schutzmaske trägt, weil es darunter sehr schnell unangenehm warm werde. Immer wieder müssten zudem plaudernde Kunden-Grüppchen getrennt und Bummler um zügigeren Einkauf gebeten werden. Der Appell des Teams: „Bitte lassen sie derzeit nach Möglichkeit Ihre Kinder zuhause, kommen Sie am besten alleine und kaufen Sie zügig ein, damit andere Kunden nicht zu lange warten müssen.“Damit der Betrieb reibungslos laufen kann, hat sich das Team mit einer engagierten Schülerin und einer Stewardess verstärkt, die bei ihrem Arbeitgeber derzeit in Kurzarbeit ist.