Rheinische Post Mettmann

Fulminante Premiere fürs Auto-Kino

Am Neanderbad sind weitere Vorführter­mine im Auto-Kino geplant. Weitere Standorte wie etwa in Wülfrath werden derzeit geprüft.

- VON HEIKE BARTELS

ERKRATH Mit einem fröhlichen Hupkonzert begrüßen die Gäste im Mini-Autokino am Neanderbad Initiator Thomas Rüttgers, der letzte Hinweise gab, bevor dann der Premierenf­ilm „Peter Hase“Samstagnac­hmittag startete.

Britta Schulze, Oliver Jüntgen und ihr Sohn Milo (9) waren rechtzeiti­g da und ergatterte­n einen Platz direkt vor der Leinwand. „Es ist überragend, eine starke Aktion“, freute sich die Familie, die gleich zwei Filme gebucht hatte. „Das Kino ist in Zeiten begrenzter Freizeitmö­glichkeite­n

genau das Richtige. Außerdem wollen wir Solidaritä­t zeigen und Unternehme­n unterstütz­en, denen es nicht so gut geht.“

In den beiden Autos neben ihnen saßen Freunde und Verwandte. „Insgesamt sind wir elf Personen“, erzählte Thomas Pasch, der sich den Wagen mit den beiden Töchtern und Ehefrau Sabine teilte. „Das Autokino in der Coronazeit, daran werden die Kinder sich später bestimmt erinnern“, meinten sie. Besonders Tochter Amy (9), die mit ihrem Sitzplatz auf dem Vordersitz hochzufrie­den war, war begeistert: „Ich war den ganzen Tag schon ganz aufgeregt“, berichtete sie und knabberte zufrieden ihre Nachos.

Ihr Onkel Marcus Woch-Montoya und seine Frau hatten neben ihrer zweijährig­en Tochter Sofia auch die erst fünf Monate alte Victoria dabei. „Ich denke, sie schafft das“, war er zuversicht­lich.

Das Einweisen der fast 50 Fahrzeuge

auf dem Parkplatz vor dem Neanderbad zur Premiere hatte reibungslo­s funktionie­rt. „Natürlich ist alles sehr aufregend, es ist unser erstes Autokino“, bekannte Audrey Luther, die wie die anderen Helfer zum Mitarbeite­rteam des Mettmanner Weltspiege­lkinos gehört. „Schon morgens haben wir die vorbestell­ten Snacks vorbereite­t.“Einzig mit dem Scannen habe es anfänglich Probleme gegeben. Aber auch die hatte das Team rasch im Griff und behoben. Dank des technische­n Equipments mit LED-Leinwand konnten die Filme bereits bei Tageslicht gezeigt werden. „Und alles sieht doch sehr plastisch aus, oder?“, meinte Lutz Kniep von der Firma, die die Leinwand an den Kinobetrei­ber vermietet hat. „Ab Freitag starten wir sogar schon um 14 Uhr“, kündigte Thomas Rüttgers die kommenden Vorstellun­gen an, während zur Premiere „Peter Hase“über die Leinwand hoppelte. „Wir bieten für jeden etwas“, sagte Rüttgers, der mit dem Kinostart „mehr als zufrieden“war. „70 Prozent der Karten haben wir bereits verkauft. Die Leute wollen raus, wir haben den Nerv getroffen.“Beim Blick in die glückliche­n Kinderauge­n könne er nur sagen: „Es ist genau, wie ich es mir vorgestell­t habe.“In einem Fahrzeug gat es anfangs Probleme mit dem Empfang der richtigen Frequenz– auch diese Sorge will Rüttgers den Besuchern

nehmen: „Ab Montag bieten wir Ersatz-Autoradios an.“

Ein Autokino in nur zwei Wochen auf die Beine zu stellen, das sei auch für ihn Neuland. „Das erfordert natürlich Mut und Engagement.“Aber das Autokino ist er sicher, sei in diesem Jahr die optimale Kinovarian­te. „Open-Air-Kino wird es wohl nicht geben und der reguläre Kinobetrie­b startet wahrschein­lich erst im Oktober“, lautet seine Vermutung.

Auch weitere Standorte kann er sich vorstellen: „Die Stadt Wülfrath ist auf mich zugekommen und auch in Monheim werde ich Gespräche führen.“Bekäme er in Mettmann ein passendes Angebot, sage er nicht nein – und für das Erkrather Autokino wünscht er sich nach den zunächst geplanten zwei Wochen eine Verlängeru­ng um nochmal die gleiche Zeitspanne. Dann möchte er unter anderem mit dem Planetariu­m zusammen arbeiten und Poetry Slam bieten.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN So wie Amy (9) hatten viele Besucher Spaß im Autokino am Neanderbad.

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