Hier ist nicht weniger, sondern mehr zu tun
In vielen Unternehmen herrscht derzeit Kurzarbeit – doch in anderen brummt das Geschäft: Apotheken zum Beispiel.
CORONA-KRISE – HIER BRUMMT DAS GESCHÄFT
METTMANN Seit dem 14. Februar 2006 führt Wiebke Meins mit ihrem Ehemann Anton die Columbus Apotheke am Karpendeller Weg. Da war genau wie bei ihren Eltern mehr als dreißig Jahre zuvor bei Gründung der Apotheke ein Brocken zu stemmen – mit zwei kleinen Kindern sogar ein sehr großer Brocken. Doch was seit Ende Februar mit der Corona-Krise über die beiden Apotheker quasi über Nacht hereingebrochen ist, dafür gibt es keinen Vergleich: Das Corona-Virus begann sich auch im Kreis Mettmann auszubreiten. Es galt, sich selbst und die Mitarbeiterinnen zu schützen, um den wachsenden Aufgaben gerecht werden zu können.
„Zunächst musste viel improvisiert werden,“erzählt Wiebke Meins, „Schilder mussten mit Warnhinweisen versehen und gut sichtbar platziert, Ständer für die Desinfektionsmittel am Eingang der Apotheke mussten gebastelt werden.“Das alles musste Anton Meins nach Dienstschluss noch bewerkstelligen. „Wir haben Desinfektionsmittel im eigenen Labor hergestellt, da der Großhandel nicht genug liefern konnte,“sagt die Apothekerin, „selbst das Besorgen von Abfüllfläschchen für das Desinfektionsmittel war ein Abenteuer“.
Die Beratung hat an Aufwand und Belastung immens zugenommen – die Ängste der Kunden wuchsen, das Sprechen durch die Masken ist anstrengender, es muss überdies noch lauter gesprochen werden, da auch hier natürlich der Abstand zu beachten ist. Es wurden Acrylglasscheiben installiert, um den Schutz so optimal wie möglich zu gewährleisten. Dazu kommen die enorm erweiterten Service-Leistungen, die die Apotheken (es gibt ja eine zweite Columbus Apotheke neben dem Evangelischen Krankenhaus) kostenfrei anbieten:
Das Abholen von Rezepten bei den Ärzten und der ebenfalls kostenfreie Lieferservice, der Bestellservice per App, E-Mail oder telefonisch. „Ganz aufwendig gestalten sich die großen Engpässe bei Lieferung bestimmter Medikamente, das ist oft mühsam. Wir müssen mit den behandelnden Ärzten Alternativen zu den nicht lieferbaren Medikamenten herausfinden, – all das kostet Zeit, Zeit, die mittlerweile so knapp geworden ist, – jedenfalls wenn man mit vielen anderen den Kampf gegen das Virus aufgenommen hat“, erklärt Wiebke Meins.
Was den beiden Apothekern besonders am Herzen liegt, wie sie im Gespräch mit unserer Redaktion immer wieder betonen, ist der Dank an ihre Mitarbeiterinnen, die selbstlos und selbstverständlich diese enormen Belastungen mittragen. Das
Verhältnis zu diesem Team wird von einem großen Miteinander getragen, und es bewährt sich in diesen Krisenzeiten. „Wir können dankbar sein, dass nunmehr in der zweiter Generation, unsere Mitarbeiterinnen voll und ganz hinter uns stehen“, sagt Wiebke Meins. „Eine großartige Gemeinschaft, auf die absoluter Verlass ist.“