Rheinische Post Mettmann

Markthändl­er klagen über Stolperfal­le

Ein rutschiges Gitter bringt regelmäßig Kunden zu Fall. Außerdem gibt es zurzeit keine Toilette in direkter Nähe.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Wenn Ursula Wolf während des Wochenmark­tes über den Jubiläumsp­latz geht, dann macht sie an immer gleicher Stelle „immer einen großen Schritt“, erzählt sie. Denn quer über den Jubiläumsp­latz verläuft ein Entwässeru­ngs-Gitter. Ist es nass oder herrschen Schnee und Eis, „dann ist es besonders glatt“, weiß die Seniorin. Und deshalb sieht sie sich lieber vor. Andere sind da argloser – und verunglück­en: „Diese Gitter sind so glatt, da fällt man schnell auf die Nase. Jede Woche ist es mindestens einer, der da ausrutscht“, sagt Nico Puzicha. Er ist regelmäßig mit seinem Stand der Marktfleis­cherei Sprenger auf dem Mettmanner Wochenmark­t vertreten, von dem er einen guten Blick auf die Lage hat, und wundert sich: „Wir Markthändl­er klagen da schon seit Jahren drüber, aber es geschieht nichts.“Vielleicht wäre es schon damit getan, das Metall mit einer Schleifmas­chine aufzurauen?

Auch der Toiletteng­ang ist für die Marktbesch­icker derzeit ein Ärgernis. Eine öffentlich­e Toilette in direkter Nähe zum Jubiläumsp­latz gibt es nicht, die Toiletten der Restaurant­s sind wegen der Corona-Krise derzeit geschlosse­n. Wo also auf Toilette gehen? „Die Stadt hat uns vorgeschla­gen, zur Musikschul­e oder zur Galerie Königshof zu gehen“, berichtet Puzicha. Doch das sei viel zu weit weg. „Wir können den Stand nicht so lange alleine lassen“, gibt der Händler zu bedenken.

Nun haben sich die Marktbesch­icker erst einmal selbst beholfen, indem sie eine mobile Toilette anmieten, die hinter dem Gebäude der Kreisspark­asse an der Kleinen Mühlenstra­ße aufgestell­t wird. Das kostet die Händler 100 Euro im Monat, plus 30 Euro fürs Aufstellen und 35 Euro fürs Abholen inklusive wöchentlic­her Reinigung. Puzicha würde sich wünschen, dass die Stadt diesen Betrag zahlt – „schließlic­h bringen wir ja Leute und Leben in die Innenstadt“– oder ihn zumindest zusammen mit der Marktgebüh­r von den Händlern einzieht. So aber muss Puzicha selbst von Woche zu Woche über den Markt ziehen und seine Berufskoll­egen um einen Beitrag bitten. Umständlic­h, „denn ich kenne nicht von allen die Telefonnum­mer“.

Auch Angelika Batzkowski, die neben dem „Frankenhei­m“Reibekuche­n ausbackt, schüttelt den Kopf.

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Stolperfal­le.
RP-FOTOS (3): ALEXANDRA RÜTTGEN Von seinem Marktstand aus hat Nico Puzicha von der Marktfleis­cherei Sprenger (er selbst möchte nicht aufs Foto) einen guten Blick auf die Stolperfal­le.
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Ursula Wolf und ihr Sohn Markus kennen das rutschige Gitter schon und machen lieber einen beherzten Schritt darüber.
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Dieses Toilettenh­äuschen haben die Marktbesch­icker jetzt gemietet.

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