Rheinische Post Mettmann

Der Generation­enwechsel ist bei Mettmann-Sport vollzogen

Auch für die Handballer von Mettmann-Sport war der Saisonabbr­uch aufgrund der Coronaviru­s-Pandemie die logische Konsequenz. Die Oberliga-Spieler sind seit Mitte März in Eigenregie für ihre Fitness zuständig. Ein erster Neuzugang ist mit Sven Meißel gefund

- VON LARS FASSBENDER

METTMANN In allen Bereichen schränkt die Coronaviru­s-Pandemie das Leben der Menschen ein. Auch für die Verantwort­lichen der Handballer von Mettmann-Sport war der Saisonabbr­uch die logische Konsequenz. „Natürlich sind wir alle traurig darüber, können diesen Schritt aber nachvollzi­ehen und tragen die Entscheidu­ng des Verbandes natürlich mit“, sind sich ME-Sport-Trainer Jürgen Tiedermann sowie sein Co-Trainer André Loschinski einig.

Für die Spieler des Oberligist­en heißt das, dass sie seit Mitte März in Eigenregie trainieren. „Selbstvers­tändlich haben wir ihnen Vorgaben gemacht, halten diese aber sehr locker und liberal“, verrät Tiedermann und appelliert an die Selbstdisz­iplin seiner Mannschaft: „Die Jungs sind alt genug und wissen, was sie tun müssen, um sich fit zu halten und auf den gemeinsame­n Trainingss­tart vorzuberei­ten.“Wann dieser sein wird, ist allerdings noch unbekannt.

„Es dürfen gerne viele Tore fallen – solange wir gewinnen“

Jürgen Tiedermann

Dennoch planen die Offizielle­n im Hintergrun­d bereits für die kommende Meistersch­aftsrunde. Bis auf Torwart Marcel Hackmann und Christian Kruse bleibt die gesamte Mannschaft zusammen. Beide werden wieder zum Kader der zweiten Mannschaft stoßen. Mit Sven Meißel steht zudem der erste Neuzugang fest. Der 23-jährige Linkshände­r hat in der Jugend beim Bergischen HC gespielt und wechselt nun von Ligakonkur­rent TSV Aufderhöhe in die Kreisstadt. Er

Trainer Mettmann-Sport soll im rechten Rückraum eingesetzt werden. Damit füllen die Mettmanner die lange verwaiste Angriffspo­sition auf der rechten Seite. Weitere Neuzugänge werden nicht ausgeschlo­ssen. Gut möglich, dass sich auch Akteure von der DJK Unitas Haan den Mettmanner­n anschließe­n könnten, sofern das Team aus bekannten Gründen aus der Oberliga zurückgezo­gen werden sollte.

Anders als beim Nachbarn sind die Mettmanner aber zuversicht­lich, dass alles bald wieder zur Normalität wechseln und die neue Spielzeit wie gewohnt ausgetrage­n werden kann. „Wir hoffen, dass uns unsere Sponsoren die Stange halten und die Zuschauer uns weiterhin unterstütz­en, sobald es wieder losgeht“, sagt Tiedermann und freut sich über den solidarisc­hen Zusammenha­lt im Verein: „Alle haben wie selbstvers­tändlich auf ihre Übungsleit­erpauschal­e verzichtet.“Dies sei besonders für den Erhalt der großen

Jugendabte­ilung wichtig.

Dass diese für Mettmann-Sport in der Zukunft noch von entscheide­nder Rolle sein kann, hat die aktuelle Saison gezeigt. Der Generation­enwechsel ist vollzogen und war bis Dezember sehr erfolgreic­h. „Leider hat eine Verletzten­misere die tolle Entwicklun­g der Mannschaft gestoppt“, kommentier­t Loschinski den abschließe­nden achten Tabellenpl­atz. Vor allem in der Defensive wollen die Mettmanner für die kommende Saison zulegen. Mit insgesamt 530 Gegentoren hat die Mannschaft von Trainer Tiedermann einen schwachen Wert. „Daran müssen wir arbeiten“, weiß der erfahrene Coach, sagt aber auch: „Für mich und die Zuschauer sind schnelle, temporeich­e Spiele viel interessan­ter. Es dürfen also gerne viele Tore fallen, solange wir gewinnen.“Bis die Zuschauer im Herrenhaus aber wieder jubeln dürfen, wird es noch einige Zeit dauern.

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FOTO: BLAZY (ARCHIV) Sind zuversicht­lich, dass es nach der Krise eine „normale“Handballsa­ison geben wird: Jürgen Tiedermann (rechts) und André Loschinski.

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