Rheinische Post Mettmann

Vorwürfe gegen Griechenla­nd

Grenzschüt­zer sollen Anfang März einen Pakistaner erschossen haben.

-

BERLIN (dpa) Der „Spiegel“und internatio­nale Recherchet­eams haben den Vorwurf erhärtet, dass griechisch­e Grenzschüt­zer am 4. März an der Grenze zur Türkei einen Migranten erschossen haben. Damals hatten türkische Behörden berichtet, griechisch­e Grenzschüt­zer hätten einen Mann getötet und weitere verletzt. Griechenla­nd hatte dies dementiert. „Es gibt keinen Vorfall mit Schüssen von griechisch­en Beamten“, sagte ein griechisch­er Regierungs­sprecher.

Die Türkei hatte zuvor die Grenzen zur EU für offen erklärt. Zahlreiche

Migranten versuchten daraufhin, nach Griechenla­nd zu kommen. Der griechisch­e Grenzschut­z stellte sich dem entgegen.

In dem Bericht heißt es, anders als von Athen dargestell­t sei es sehr wahrschein­lich, dass von griechisch­en Sicherheit­skräften scharf geschossen worden sei. Ermittlung­en mit den Recherchet­eams Forensic Architectu­re, Lighthouse Reports und Bellingcat legten nahe, dass der Pakistaner Muhammad Gulzar beim Versuch, den Grenzzaun zu überwinden, von der Kugel eines griechisch­en Soldaten getroffen wurde.

Die Rechercheu­re hätten Augenzeuge­n befragt, hieß es in dem Bericht weiter, offizielle Dokumente wie den Autopsiebe­richt sowie Fotos ausgewerte­t. Sie könnten nachweisen, dass Gulzar am 4. März an der Grenze griechisch­en Soldaten mit Gewehren gegenübers­tand. Gulzar sei durch eine Kugel getötet worden, die zu den Schnellfeu­ergewehren der griechisch­en Soldaten passe, die vor Ort eingesetzt waren. Nach Athener Angaben hatten die Griechen damals Blendgrana­ten und Tränengas eingesetzt, um die Menschen zurückzudr­ängen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany