USA mit höchster Arbeitslosigkeit seit Zweitem Weltkrieg
WASHINGTON (dpa) Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA ist wegen der Pandemie so verheerend wie seit Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Die Arbeitslosenquote stieg im April auf 14,7 Prozent, wie das zuständige Amt der US-Regierung (BLS) mitteilte. Die Behörde warnte, dass die Arbeitslosenquote bei korrekter Datenerfassung sogar noch „um fünf Prozentpunkte höher gewesen wäre“. Der Hintergrund dafür ist, dass rund acht Millionen zum Zeitpunkt der Erhebung nicht beschäftigte Menschen nicht als arbeitslos eingestuft wurden, sondern unter „Sonstiges“.
In den USA haben wegen der Corona-Krise seit März bereits mehr als 33 Millionen Menschen erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt. Ein führender Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, warnte im Gespräch mit dem Sender CNN, die Quote könnte im Mai noch über 20 Prozent oder sogar auf bis zu 25 Prozent steigen. Zum Vergleich: Schätzungen zufolge war die Arbeitslosenquote während der Weltwirtschaftskrise in den 1920er und 30er Jahren bis auf 25 Prozent gestiegen.
Weil die Krankenversicherung in den Vereinigten Staaten häufig an den Arbeitsplatz gebunden ist, dürften inzwischen nun auch Millionen
Amerikaner ihren Versicherungsschutz verloren haben oder können sich diesen nicht mehr leisten – und das inmitten der nach wie vor dramatischen Pandemie.
Fast alle 50 Bundesstaaten verhängten im März Ausgangsbeschränkungen, um die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen. Damit kam das öffentliche Leben für die große Mehrheit der rund 330 Millionen Amerikaner zum Erliegen.
Viele Geschäfte, Einkaufszentren und Betriebe wurden geschlossen, Restaurants und Hotels blieben leer. Viele Mitarbeiter dieser Unternehmen beantragten Arbeitslosenhilfe. Entlassungen sind in den USA auch einfacher und schneller möglich. Zudem gibt es dort ein automatisches stabilisierendes Element wie die in Deutschland eingesetzte Kurzarbeit nicht, weshalb sich die Lage so rasch verschärfte.