Düsseldorfer Kinos bereiten sich auf die Wiedereröffnung vor
Seit acht Wochen stehen die Lichtspielhäuser in Deutschland leer. In Nordrhein-Westfalen wird sich das bald ändern.
Auch bei der Wiedereröffnung von Kinos prescht Nordrhein-Westfalen vor. Im bevölkerungsreichsten Bundesland dürfen Lichtspielhäuser genau wie die Theater ab dem 30. Mai wieder ihre Türen öffnen, „sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Besuchern gewährleistet ist und es ein Zutrittskonzept gibt“, heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung.
Im UFA-Palast sei die Einhaltung des Mindestabstands wegen der großzügigen Räumlichkeiten kein Problem, erklärt Theaterleiter Sebastian Riech. Insgesamt gibt es 13 Kinosäle mit 3000 Sitzplätzen. Aktuell ist geplant, Filme versetzt zu spielen, damit gehende und kommende Besucher einander nicht begegnen. Außerdem hat jeder Saal einen eigenen Notausgang, durch den die Besucher das Kino nach der Filmvorstellung verlassen können. Jede zweite Sitzreihe wird geschlossen, zwischen den einzelnen gebuchten Plätzen müssen jeweils zwei Plätze frei bleiben. „Wir haben die Software so umgestellt, dass die freizuhaltenden Plätze gar nicht buchbar sind“, sagt Riech, der die Öffnung zum 30. Mai plant. Um den Kontakt zum Kinopersonal so gering wie möglich zu halten, wirbt er dafür, die Karten online zu buchen. Die Karte auf dem Handy kann dann über einen Terminal gehalten und gescannt werden. Ausgedruckte Tickets werden vom Personal nicht mehr abgerissen und müssen nur vorgezeigt werden.
Auch Kalle Somnitz von den Filmkunstkinos rät seinen Gästen dazu, Kinokarten bargeldlos über die
Webseite zu buchen. Er ist sich bewusst, dass viele seiner älteren Besucher darauf nicht vorbereitet sind. „Wir tasten uns gerade heran, welche Wege wir da noch gehen können“, sagt er. Wie im UFA-Palast wird auch in den Filmkunstkinos nur jede zweite Reihe besetzt, auf die freizuhaltenden Sessel plant er, Halteverbotsschilder aufzukleben. Zwischen den Veranstaltungen wird es ein Zeitfenster von einer Stunde geben, sodass sich die Besucher nicht begegnen. Somnitz plant eine Öffnung zum 1. Juni. Ansonsten
gelten in den Kinos die allgemeinen Regeln: Mundschutz ist Pflicht, Desinfektionsmittelspender stehen bereit, Abtrennmarkierungen und Schutzscheiben werden angebracht, Flächen und Toiletten regelmäßig gereinigt.
Wann die Cinestar-Kinos wieder öffnen, steht noch nicht fest. „Wir hoffen, die Hygiene-Verordnungen und Auflagen für die Wiedereröffnung, die uns teilweise noch nicht bekannt sind, zeitnah zu erhalten“, sagt CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock. Er rechne mit einem realistischen Eröffnungstermin in drei Wochen.
Was ebenfalls nicht feststeht, sind die Filme, mit denen die Kinos wieder eröffnen dürfen. „Hollywood-Blockbuster können wir erst zeigen, wenn die Kinos überall auf der Welt wieder öffnen“, sagt Riech. Das könnte sich noch bis in den Juni ziehen. Bis dahin werden erst mal Filme gezeigt, die durch die Corona-Pandemie ihre gesamte Laufzeit nicht nutzen konnten. „Ich habe gerade zu viele Säle für zu wenige Filme“, sagt Riech.