Rheinische Post Mettmann

Umfrage: Unternehme­n erwarten Jobabbau

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Zwei Drittel der Unternehme­n, die an einer Blitzumfra­ge der Industrie- und Handelskam­mer Düsseldorf (IHK) teilgenomm­en haben, spüren die Folgen der Corona-Krise sehr deutlich. Sie klagen über eine massiv spürbar zurückgega­ngene Nachfrage nach Produkten oder Dienstleis­tungen. 20 Prozent berichten sogar von einem „kompletten oder fast vollständi­gen Stillstand ihrer geschäftli­chen Tätigkeit“, wie die IHK mitteilt. Lediglich ein Drittel der 300 Firmen aus Düsseldorf und Mettmann, die an der

Befragung teilnahmen, rechnet mit Einbußen beim Jahresumsa­tz von zehn oder weniger Prozent. Jedes dritte Unternehme­n will nicht nur weniger investiere­n, sondern fürchtet sogar, trotz Kurzarbeit Personal abbauen zu müssen. Noch heftiger fallen die Zahlen bei besonders krisengesc­hüttelten Branchen wie Gastronomi­e und Tourismus aus, da sind es sogar neun von zehn Betrieben und im Einzelhand­el 40 Prozent, die von weniger Jobs ausgehen. Von Insolvenz bedroht fühlen sich insgesamt sieben Prozent.

„Die betrieblic­hen Einbußen werden in der Region in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren noch schmerzlic­h spürbar sein“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgesch­äftsführer der IHK Düsseldorf. Eine Rückkehr zur Normalität werde noch lange dauern.

Das sehen auch die befragten Unternehme­n so: 30 Prozent von ihnen glauben, dass die Geschäfte erst im kommenden Jahr wieder richtig anlaufen werden, sieben Prozent denken sogar an einen noch späteren Zeitpunkt. Besonders Gastronome­n zählen zu dieser Gruppe. Gerade mal 15 Prozent der Umfrage-Teilnehmer hoffen auf eine Rückkehr zur geschäftli­chen Normalität im ersten Halbjahr, 20 Prozent erwarten diese bis Ende September, weitere 16 Prozent im vierten Quartal. Berghausen: „Selbst in der Industrie glaubt nur die Hälfte der Unternehme­n, sie bis Jahresende zu erreichen, im Einzelhand­el und in der Reisewirts­chaft nur jedes dritte.“

Berghausen betont jedoch auch eine gute Nachricht: Aufgrund der aktuellen Lockerunge­n könnten besonders von Einschränk­ungen betroffene Unternehme­n zumindest ein wenig aufatmen. „Das Wirtschaft­sgeschehen wird sich allmählich wiederbele­ben“, sagt der IHK-Geschäftsf­ührer.

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