Unverzichtbarer Beitrag für die Gesundheit
Zahnarzt Sebastian Plogmann, Apollonia-Praxisklinik, über die Rolle der Zahnärzte im Gesundheitswesen – und was sich ändern muss.
Herr Plogmann, welche Auswirkungen hat die aktuelle Lage auf die Praxisklinik?
SEBASTIAN PLOGMANN Durch den Shutdown und die Verunsicherung in der Bevölkerung, sind zu Beginn der Krise die Patientenzahlen massiv eingebrochen. Zunächst standen bei uns die Überlegungen im Vordergrund, ob wir den Praxisbetrieb aufrechterhalten können und dürfen. Für uns war schnell klar, dass Zahnärzte einen unverzichtbaren medizinischen Beitrag für die Gesundheit leisten. In einer modern geführten Zahnarztpraxis sind die Hygienemaßnahmen nach den vom RKI empfohlenen Richtlinien schon immer streng. Antiviral ausgelegte Desinfektionsprotokolle erlauben seit jeher einen Schutz der Patienten und des Personals gegen die bekannten Virenstämme. Zusätzlich zu den Maßnahmen setzten wir die Distanzierung in den Wartebereichen und am Empfang um. Die Entzerrung der Termine, die schlechte Verfügbarkeit von Mund-Nasen-Schutz und die hohen Beschaffungskosten erhöhen den Kostendruck in den Zahnarztpraxen. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Risiken durch den Erreger haben wir unser Hygienekonzept über die Homepage, soziale Medien und Print-Medien kommuniziert. Eine Videosprechstunde sowie unsere Telefon-Hotline flankieren die Kommunikation.
Welche Maßnahmen wünschen Sie sich von der Politik in der nächsten Zeit?
PLOGMANN Leider wurden und werden wir als Zahnärzte bei der Zuteilung von Schutzmaterialien von den politischen Gremien nicht berücksichtigt. Gleichwohl ist unsere Tätigkeit unstrittig systemrelevant. Einzelne Kollegen waren mit ihren Forderungen nach Praxisschließungen der Sache um die Hervorhebung der Bedeutung unserer Tätigkeit nicht hilfreich.
Glauben Sie, dass es jemals wieder eine Normalität geben wird, wie wir sie kannten?
PLOGMANN Wir werden in eine Normalität zurückfinden. Allerdings werden wir uns auf eine neue Normalität einstellen müssen. Dazu gehören verschärfte Hygienemaßnahmen im öffentlichen Raum – also auch bei uns. Meine Hoffnung ist, als Gesellschaft nie mehr in die Abhängigkeit von Drittstaaten zu geraten.
Die Krise birgt auch Chancen, sagt Thomas Schüttken, Geschäftsführer der Böcker Wohnimmobilien. Gefragt sei jedoch die Eigenverantwortung jedes Einzelnen.
Herr Schüttken, welche Auswirkungen hat die aktuelle Lage auf Ihr Unternehmen?
THOMAS SCHÜTTKEN Bei den Immobilienverkäufen verzeichnen wir insgesamt einen Rückgang und damit weniger Notartermine. Das oberste Preissegment ist weniger betroffen. Eine größere Verunsicherung der Kunden zeigt sich im mittleren und unteren Preisgefüge, viele Käufer können derzeit nicht abschätzen, wie sich ihre persönliche wirtschaftliche Lage entwickelt und halten sich mit langfristigen Planungen zurück. In der Vermietung ist die Nachfrage gleichbleibend gut. Die Situation wird sich in starken Märkten wie in Düsseldorf und Umgebung aber sicher schnell erholen. Unsere persönlichen Kundenkontakte sowie die Arbeit der Mitarbeiter haben wir innerhalb von 48 Stunden digitalisiert.