Eigenes System an der Tastatur ist kein Nachteil
Wer das Zehnfingersystem gelernt hat, ist meist mächtig stolz darauf. Und wer beim Tippen eher nach dem Adlersuchsystem verfährt, preist gerne die eigene Technik an. Das Zehnfingersystem wirkt nach dem Abschied von der Schreibmaschine auch altmodisch. Hat es etwa ausgedient?
Sein Prinzip ist relativ einfach, angefangen mit der sogenannten Grundposition: Die Finger der linken Hand belegen die Tasten A, S, D, F – angefangen mit dem kleinen Finger auf dem „A“. Die Finger der rechten Hand liegen ab dem Zeigefinger auf J, K, L und Ö. Von dort aus bewegen sie sich nach unten oder oben zu dem nächstgelegenen Buchstaben. Die Daumen schweben über der Leertaste.
„Wir haben bisher keine bessere Art entwickelt, wie wir jemandem Tippen beibringen können. Somit ist es weiterhin das beste, aber auch das einzige System, auf das wir zurückgreifen können“, sagt Anna Maria Feit. Sie arbeitet am Lehrstuhl für Informatik an der ETH Zürich und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Themenbereich der Texteingabe.
Die Forscherin ist von der Methode zwar
„nicht überzeugt“, mangels Alternativen erlaubt sie sich jedoch „keine zu strenge Meinung“.
Das System hat jedenfalls nicht nur Vorteile: Laut Feit könnten wir zum Beispiel im Deutschen einige Wörter viel schneller eingeben, wenn häufig verwendete Buchstaben auf der Tastatur besser positioniert wären. Gleichzeitig bräuchte es (tmn) Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern aufgrund derzeit außergewöhnlicher Arbeitsbelastung in der Corona-Krise einen steuerfreien Bonus von bis zu 1500 Euro auszahlen. Die Regelung gilt laut Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine für alle Arbeitnehmer und nicht nur im Gesundheitswesen oder Einzelhandel. Arbeitgeber können den Bonus etwa als Wertschätzung für die Arbeit im Homeoffice bei gleichzeitiger Kinderbetreuung zahlen oder wenn gar nicht gearbeitet werden kann. Voraussetzung ist, dass der Bonus zusätzlich zum normalen Arbeitslohn gezahlt wird. Die Regelung ist zunächst befristet für Zahlungen bis Jahresende.
(tmn) Die schriftliche Kündigung ist dem Arbeitgeber übergeben. Wenig später stellt man fest: Vielleicht war das doch keine so gute Idee – und würde den Schritt am liebsten rückgängig machen. Rechtlich ist es jedoch nicht möglich, eine Kündigung wieder zurückzunehmen. Eine Kündigung ist dann wirksam, wenn sie in schriftlicher Form dem Empfänger zugegangen ist. Sie ist dann als einseitige Willenserklärung und lässt sich nicht mehr zurücknehmen. Gleiches gilt auch für eine Kündigung seitens des Arbeitgebers. Dennoch besteht die Möglichkeit, nicht alle zehn Finger für das Tastschreiben. „Man bekäme das schon mit sechs ganz gut hin“.
Im Jahr 2016 hat Feit mit anderen Forschern an der Aalto-Universität in Helsinki unterschiedliche Tastschreibstile untersucht und mit dem Zehnfingersystem verglichen. Das Ergebnis: Teilnehmende, die sich eine eigene Technik angeeignet hatten, waren zum Teil genauso schnell wie Zehn-Finger-Tipper. Allerdings zeigte sich in der Studie, dass sie deutlich häufiger auf ihre Finger und die Tastatur schauten.
Das bestätigt Regina Hofmann vom Deutschen Stenografenbund.
sich mit dem Arbeitgeber darauf zu einigen, dass die Kündigung gegenstandslos ist und das Arbeitsverhältnis fortgeführt wird.
(tmn) Arbeitgeber, die Job-Bewerber diskriminieren, riskieren Entschädigungszahlungen. Das gilt jedoch nicht, wenn dem Bewerber die Stelle egal ist und er in Wirklichkeit nur die Entschädigung verlangen will. Davon wäre zum Beispiel auszugehen, wenn der Bewerber ein Appartement in nächster Betriebsnähe verlange oder wenn im Bewerbungsschreiben keinerlei Ausführungen zur Qualifikation und Motivation des Bewerbers zu finden seien. Das berichtet die Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) mit Verweis auf ein Urteil des Arbeitsgerichts Bonn (5 Ca 1201/19). In dem Fall bewarb sich ein über 70-jähriger Rentner auf eine Stelle als Ausbilder im Bereich „Küche/Hauswirtschaft/Nähen“. Er wies darauf hin, dass er nicht im Bereich Nähen ausbilden könne und bat zudem um eine Wohnung in nächster Betriebsnähe. Nachdem seine Bewerbung vom suchenden Betrieb abgelehnt wurde, klagte er auf Entschädigung von 11000 Euro. Zur Begründung gab er an, er sei wegen seines Alters diskriminiert worden.
Sie kenne niemanden, der mit Eigensystem blind tippt. „Beim Zehnfingersystem hingegen gucken Sie nicht mehr auf die Tastatur. Sie wissen, welche Wege die Finger zu gehen haben“. Das wiederum kann der Gesundheit entgegenkommen, meint Thomas Brockamp, Präventionsexperte der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). „Wenn man das Zehnfingersystem beherrscht, hat man eine gut strukturierte Führung der Hand. Denn ähnlich der Haltung eines Klavierspielers, sollte darauf geachtet werden, dass das Handgelenk nicht abknickt“, sagt er.
Je einfacher einem das Tastschreiben falle, umso mehr könne man sich auf die richtige Haltung der Hand konzentrieren, erläutert der Facharzt. „Anders, als wenn man immer überlegt, wo jetzt der nächste Buchstabe ist“. Das Tippsystem zu lernen, kann sich also lohnen. Wer will, bringt es sich selbst mit Fachbüchern oder Online-Schreibprogrammen bei. Auch bieten etwa Volkshochschulen Kurse an – für Erwachsene ebenso wie für Kinder und Jugendliche. Regina Hofmann sieht darin einen Vorteil: „Je früher man das Zehnfingerschreiben lernt, umso besser kann man es anwenden.“
Selbst Anna Maria Feit hält das für wichtig. „Ich habe schon Jugendliche kennengelernt, die mir gesagt haben, sie besäßen gar keine Tastatur oder schrieben eigentlich nie darauf. Sie hätten ihr Handy dafür“. Dabei werde das im Arbeitsleben gebraucht. Gleichwohl spielt diese Fähigkeit in vielen anderen Bürojobs eine untergeordnete Rolle. Dazu kommt die zunehmende Bedeutung von Sprachassistenten und Transkriptionsprogrammen.
„Ich denke dennoch nicht, dass das Erlernen des Zehnfingersystems dadurch überflüssig wird“, sagt Jan Kluczniok vom Online-Portal „Netzwelt“. Der Einsatz entsprechender Software sei schließlich gar nicht in jedem Job möglich, „beispielsweise im Großraumbüro“. Und beim Schreiben längerer Texte werde man auch in Zukunft eigenständig Korrekturen oder Umstellungen vornehmen müssen. „Die gehen dann mit zehn Fingern deutlich flinker von der Hand“, meint Kluczniok.
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