Rheinische Post Mettmann

Ab Montag sind Präsenzver­anstaltung­en in den Hochschule­n wieder verstärkt erlaubt, die Vorlesunge­n sollen im Sommerseme­ster aber prinzipiel­l digital stattfinde­n. Besonders Studienanf­änger haben sich den Einstieg ins Uni-Leben wohl anders vorgestell­t.

- VON FREDERIC VOSSEBERG

Raus aus dem Elternhaus und rein ins Studentenl­eben: Während der Orientieru­ngstage neue Freunde finden, WG-Partys schmeißen und in der Mensa abhängen. Doch dieser Traum vom Studiensta­rt liegt in der Corona-Krise nun für viele erstmal auf Eis.

Die Lehre an den Hochschule­n findet zum großen Teil digital statt. Wer für sein Studium eigentlich in eine andere Stadt gezogen wären, wurde vielerorts aufgeforde­rt, das Semester zunächst von zu Hause aus zu erledigen. So mancher startet das Uni-Leben damit ungeplant im Kinderzimm­er.

Kein Hochschuls­port, keine Studentenc­afés, kein Campus: Wie soll man da Anschluss finden? Zunächst sollte man sich klar machen, dass man bei all dem gerade nicht der Einzige ist, dem es so geht, sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsek­retär des Deutschen Studentenw­erks. Die Ungewisshe­it lasse sich trotz enttäuscht­er Erwartunge­n nur durch kreatives und eigenständ­iges Handeln bewältigen – wie es ein Studium auch fordert.

Videokonfe­renzen und soziale Medien sind gute Möglichkei­ten, sich mit anderen Studienanf­ängern zu vernetzen und sich gegenseiti­g zu helfen. Lösungsori­entiert zu denken und die neuen Medien zu nutzen. Das empfiehlt auch Michaela Himstedt von der psychologi­schen Beratungss­telle des Studentenw­erks Ostnieders­achsen: Studierend­e sollten alle Infoportal­e der Hochschule­n nutzen, sich Tagespläne wie in der Schule machen und Lerngruppe­n auf WhatsApp, Telegram oder Facebook gründen.

Darin könne man sich zum Lernen verabreden, Strategien austausche­n – oder fragen, wie der Tag war.

Generell sollte sich niemand scheuen, bei Problemen Kontakt zu Institutio­nen wie dem Allgemeine­n Studierend­enausschus­s (Asta) oder den Beratungss­tellen der Hochschule­n zu suchen. Internatio­nale Studierend­e können sich an das Internatio­nal Office ihrer Uni wenden.

Zum Teil gestaltet sich auch die Wohnsituat­ion für die Studierend­en schwierig: „Einige bitten etwa aufgrund eines Jobverlust­s in Zusammenha­ng mit der Covid-19-Pandemie um Stundung der Mietzahlun­g“, erzählt Maurice Marklein, Wohnberate­r des Studentenw­erks

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FOTO: DPA-TMN Hörsäle sind gesperrt, auch Bibliothek­en, Mensen und die Sporthalle­n blieben bis vor Kurzem geschlosse­n: Studienanf­änger müssen sich zum Start des Sommerseme­sters erstmal digital vernetzen.

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