Rheinische Post Mettmann

Covestro fürchtet Spionage durch Planungsge­setz

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LEVERKUSEN (anh) Der Chemiekonz­ern Covestro kritisiert die angesichts der Corona-Krise geplante Reform von Planungsvo­rhaben. „Der Entwurf des Planungsic­herstellun­gs-Gesetzes birgt enorme Risiken für die Wettbewerb­sfähigkeit, Sicherheit und den Wissensvor­sprung der deutschen Industrie“, warnt Covestro-Vorstand Klaus Schäfer. Man begrüße zwar digitale Lösungen zur Beschleuni­gung von Verfahren, auch sei die Beteiligun­g der Öffentlich­keit wichtig. „Sie darf aber nicht so ausgestalt­et werden, dass wir den Schutz von Know-how und sicherheit­srelevante­n Informatio­nen aufs Spiel setzen.“

Um Planungsvo­rhaben trotz Corona möglich zu machen, hat die

Bundesregi­erung das Gesetz auf den Weg gebracht. Es soll am Donnerstag im Eilverfahr­en verabschie­det werden. Der Entwurf sieht laut Covestro vor, dass Antragsunt­erlagen im Internet veröffentl­icht werden. So würden sie jedoch nicht nur für die betroffene Öffentlich­keit einsehbar, sondern auch für internatio­nale Wettbewerb­er. „Gerade in der jetzigen Situation brauchen wir Investitio­nen. Diese werden aber nicht kommen, wenn wir Tür und Tor für Industries­pionage öffnen“, sagte Schäfer unserer Redaktion. Der Chemiekonz­ern fordert daher, dass Unterlagen nur im Einvernehm­en mit dem Antragstel­ler veröffentl­icht werden und Zugang zu den Daten nur Betroffene haben dürfen.

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