Ärger um verdreckten S-Bahnhof Reisholz
Aufgrund einer baulichen Besonderheit kann die Bahn die Grünanlagen am Haltepunkt nicht regelmäßig reinigen.
REISHOLZ Mit über 7000 Reisenden am Tag ist der Reisholzer S-Bahnhof nach Benrath der am stärksten frequentierte Haltepunkt im Düsseldorfer Süden. Anwohner und Bahn-Kunden haben sich in der Vergangenheit jedoch mehrfach über die mangelnde Sauberkeit auf und an den Gleisen beschwert. Dies liegt vor allem daran, dass die Grünstreifen links und rechts vom Bahnhof nur während sogenannter Sperrpausen vom Personal betreten und gereinigt werden dürfen. Diese zeitlichen Lücken im Verkehr sind für die Bahn jedoch mit großem planerischen Aufwand verbunden und werden daher selten organisiert.
Abseits des Drecks ist der Reisholzer S-Bahnhof jedoch ein wichtiger Knotenpunkt. Was ihn ausmacht, zeigt unser Bahnhofs-Check.
Welche Linien halten dort? Der Reisholzer Bahnhof wird von den S-Bahn-Linien S 6 (Köln/Essen) und S 68 (Langenfeld/Wuppertal) angefahren. Außerdem halten am Bahnhof verschiedene Buslinien, unter anderem der Schnellbus M1, der den Benrather Bahnhof mit dem Freiligrathplatz verbindet.
Wie ist der bauliche Zustand des Bahnhofs? Der Bahnhof wird der Kategorie vier zugeordnet, gilt damit als stark frequentierter Halt im Regionalverkehr, der vor allem von Pendlern genutzt wird. Die Gleise für die S-Bahn liegen zwischen den Bahnsteigen, die Spuren des RE und ICE außen. Die Linie des Gleise markiert die Grenze zwischen den Stadtteilen Hassels im Nordosten und Reisholz im Südwesten. Erschlossen
werden die Hochbahnsteige über je einen Treppenaufgang mit Aufzug von der Henkelstraße aus. Ein Bahnhofsgebäude im eigentlichen Sinne gibt es nicht, nur einige Betriebsgebäude. Im Rahmen des Ausbaus für den Rhein-RuhrExpress RRX soll auch dieser Haltepunkt modernisiert werden, geplant sind ein um Umbau des Bahnsteigs zu einem Mittelbahnsteig sowie eine neuer, barrierefreier Zugang.
Funktionieren Anzeigen und Beleuchtung? Vor allem in den Treppenaufgängen ist die Beleuchtung etwas düster. Die Anzeigen funktionieren jedoch. Wenn man vom Bahnsteig aus auf die Henkelstraße kommt, zeigt eine Tafel die Abfahrtszeiten der Busse – ein guter Service für alle, die einen Anschluss bekommen müssen.
Wie sauber ist der Bahnhof? Sauberkeit war und ist das große Manko des Reisholzer Bahnhofs. Aufgrund der baulichen Besonderheit mit den Bahnsteigen, die auf beiden Seiten von Gleisen eingefasst sind, ist die Reinigung des Geländes für die Bahn sehr schwierig. Daher findet sich vor allem in der Grünanlage zwischen dem Bahnsteig und den Gleisen des Fernverkehrs Abfall, der teils über Monate liegen bleibt. Dieser fällt allerdings im Moment, wenn die Grünstreifen stark bewachsen sind, weniger störend auf als im Winter, wenn die Pflanzen keine Blätter tragen. Die Bahn plant für die nötigen Reinigungen eine nächtliche Sperrpause des Zugverkehrs. Aber auch die Mülleimer sind regelmäßig voll oder überfüllt, auf den Bahnsteigen bleiben Verpackungen und Zigarettenkippen zurück, in den Treppenaufgängen liegen Scherben und leere Flaschen, und die Betriebsgebäude sind mit Graffiti beschmiert.
Ist der Bahnhof barrierefrei? Beide Gleise sind über einen Aufzug zu erreichen. Dieser ist jedoch relativ eng und wirkt siffig.
Gibt es einen Park&Ride-Parkplatz? Parkplätze, die speziell zum Bahnhof gehören, gibt es nicht. Wer vom Auto auf die Bahn umsteigen will, muss in einem der angrenzenden Wohngebiete nach einem Parkplatz suchen.
Ist Gastronomie oder ein Kiosk vorhanden? In unmittelbarer Bahnhofsnähe gibt es einen Kiosk, um die Ecke auch eine Dönerbude und einen Feinkostladen. Supermärkte und weitere Restaurationen sind entlang der Henkelstraße fußläufig erreichbar.
Würden wir den Bahnhof gerne regelmäßig nutzen? Auch wenn Sauberkeit an vielen Bahnhöfen ein immerwährendes Problem ist; der über Monate vor sich in rottende Abfall in den Grünanlagen fällt in Reisholz stark ins Auge. Darüber hinaus bietet der Bahnhof wenig Annehmlichkeiten, erfüllt jedoch die wichtige Aufgabe, die beiden Stadtteile Reisholz und Hassels an das S-BahnNetz anzubinden – zumal dort viele Menschen leben, die außerhalb des Viertels arbeiten. Damit ist der S-Bahnhof vor allem für Pendler aus der Nachbarschaft geeignet und für sie eine wichtige Station auf dem Weg zur Arbeit.
Note 3