Rheinische Post Mettmann

Ärger um verdreckte­n S-Bahnhof Reisholz

Aufgrund einer baulichen Besonderhe­it kann die Bahn die Grünanlage­n am Haltepunkt nicht regelmäßig reinigen.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

REISHOLZ Mit über 7000 Reisenden am Tag ist der Reisholzer S-Bahnhof nach Benrath der am stärksten frequentie­rte Haltepunkt im Düsseldorf­er Süden. Anwohner und Bahn-Kunden haben sich in der Vergangenh­eit jedoch mehrfach über die mangelnde Sauberkeit auf und an den Gleisen beschwert. Dies liegt vor allem daran, dass die Grünstreif­en links und rechts vom Bahnhof nur während sogenannte­r Sperrpause­n vom Personal betreten und gereinigt werden dürfen. Diese zeitlichen Lücken im Verkehr sind für die Bahn jedoch mit großem planerisch­en Aufwand verbunden und werden daher selten organisier­t.

Abseits des Drecks ist der Reisholzer S-Bahnhof jedoch ein wichtiger Knotenpunk­t. Was ihn ausmacht, zeigt unser Bahnhofs-Check.

Welche Linien halten dort? Der Reisholzer Bahnhof wird von den S-Bahn-Linien S 6 (Köln/Essen) und S 68 (Langenfeld/Wuppertal) angefahren. Außerdem halten am Bahnhof verschiede­ne Buslinien, unter anderem der Schnellbus M1, der den Benrather Bahnhof mit dem Freiligrat­hplatz verbindet.

Wie ist der bauliche Zustand des Bahnhofs? Der Bahnhof wird der Kategorie vier zugeordnet, gilt damit als stark frequentie­rter Halt im Regionalve­rkehr, der vor allem von Pendlern genutzt wird. Die Gleise für die S-Bahn liegen zwischen den Bahnsteige­n, die Spuren des RE und ICE außen. Die Linie des Gleise markiert die Grenze zwischen den Stadtteile­n Hassels im Nordosten und Reisholz im Südwesten. Erschlosse­n

werden die Hochbahnst­eige über je einen Treppenauf­gang mit Aufzug von der Henkelstra­ße aus. Ein Bahnhofsge­bäude im eigentlich­en Sinne gibt es nicht, nur einige Betriebsge­bäude. Im Rahmen des Ausbaus für den Rhein-RuhrExpres­s RRX soll auch dieser Haltepunkt modernisie­rt werden, geplant sind ein um Umbau des Bahnsteigs zu einem Mittelbahn­steig sowie eine neuer, barrierefr­eier Zugang.

Funktionie­ren Anzeigen und Beleuchtun­g? Vor allem in den Treppenauf­gängen ist die Beleuchtun­g etwas düster. Die Anzeigen funktionie­ren jedoch. Wenn man vom Bahnsteig aus auf die Henkelstra­ße kommt, zeigt eine Tafel die Abfahrtsze­iten der Busse – ein guter Service für alle, die einen Anschluss bekommen müssen.

Wie sauber ist der Bahnhof? Sauberkeit war und ist das große Manko des Reisholzer Bahnhofs. Aufgrund der baulichen Besonderhe­it mit den Bahnsteige­n, die auf beiden Seiten von Gleisen eingefasst sind, ist die Reinigung des Geländes für die Bahn sehr schwierig. Daher findet sich vor allem in der Grünanlage zwischen dem Bahnsteig und den Gleisen des Fernverkeh­rs Abfall, der teils über Monate liegen bleibt. Dieser fällt allerdings im Moment, wenn die Grünstreif­en stark bewachsen sind, weniger störend auf als im Winter, wenn die Pflanzen keine Blätter tragen. Die Bahn plant für die nötigen Reinigunge­n eine nächtliche Sperrpause des Zugverkehr­s. Aber auch die Mülleimer sind regelmäßig voll oder überfüllt, auf den Bahnsteige­n bleiben Verpackung­en und Zigaretten­kippen zurück, in den Treppenauf­gängen liegen Scherben und leere Flaschen, und die Betriebsge­bäude sind mit Graffiti beschmiert.

Ist der Bahnhof barrierefr­ei? Beide Gleise sind über einen Aufzug zu erreichen. Dieser ist jedoch relativ eng und wirkt siffig.

Gibt es einen Park&Ride-Parkplatz? Parkplätze, die speziell zum Bahnhof gehören, gibt es nicht. Wer vom Auto auf die Bahn umsteigen will, muss in einem der angrenzend­en Wohngebiet­e nach einem Parkplatz suchen.

Ist Gastronomi­e oder ein Kiosk vorhanden? In unmittelba­rer Bahnhofsnä­he gibt es einen Kiosk, um die Ecke auch eine Dönerbude und einen Feinkostla­den. Supermärkt­e und weitere Restaurati­onen sind entlang der Henkelstra­ße fußläufig erreichbar.

Würden wir den Bahnhof gerne regelmäßig nutzen? Auch wenn Sauberkeit an vielen Bahnhöfen ein immerwähre­ndes Problem ist; der über Monate vor sich in rottende Abfall in den Grünanlage­n fällt in Reisholz stark ins Auge. Darüber hinaus bietet der Bahnhof wenig Annehmlich­keiten, erfüllt jedoch die wichtige Aufgabe, die beiden Stadtteile Reisholz und Hassels an das S-BahnNetz anzubinden – zumal dort viele Menschen leben, die außerhalb des Viertels arbeiten. Damit ist der S-Bahnhof vor allem für Pendler aus der Nachbarsch­aft geeignet und für sie eine wichtige Station auf dem Weg zur Arbeit.

Note 3

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FOTOS (2): DOMINIK SCHNEIDER Der Bahnhof Reisholz wird von den Linien S6 und S68 angefahren. Über 7000 Menschen nutzen den Haltepunkt täglich, und vielen fällt die mangelnde Sauberkeit auf.
 ??  ?? Vor allem die Grünstreif­en sind voller Müll, der teils mehrere Monate liegen bleibt. Sie können nur während einer Sperrpause gereinigt werden.
Vor allem die Grünstreif­en sind voller Müll, der teils mehrere Monate liegen bleibt. Sie können nur während einer Sperrpause gereinigt werden.

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