Gedenktafel für Wehrhahn-Anschlag
Vor 20 Jahren explodierte am Bahnhof eine Bombe. Zehn Menschen wurden verletzt.
FLINGERN (nika) Am 27. Juli 2000 explodierte am Eingang zur S-Bahn-Station Wehrhahn an der Ackerstraße eine Bombe. Es war ein heimtückischer, rassistisch und antisemitisch motivierter Anschlag auf zwölf Sprachschüler. Zehn von ihnen wurden verletzt, eine Frau verlor ihr ungeborenes Kind. Auch 20 Jahre später konnte kein Täter verurteilt werden. Damit die abscheuliche Tat nicht vergessen wird, haben Oberbürgermeister Thomas Geisel, die Bezirksbürgermeister Marina Spillner und Uwe Wagner und die Vorsitzenden des Arbeitskreises Erinnerung, Annette Klinke, in einer kleinen Zeremonie jetzt eine Erinnerungstafel enthüllt. Darauf geschrieben steht: „Gedenken an die Opfer rassistischer Gewalt am Wehrhahn.“„Damit bleibt auch Vergangenes im Stadtteil präsent, auch die dunklen Seiten unserer Stadtgeschichte sollen nicht vergessen werden und uns mahnen, rassistischen und antisemitischen Tendenzen entgegenzutreten“, sagt Marina Spillner, die zuständig ist für den Stadtbezirk 1, die wie ihr Kollege aus dem Stadtbezirk 2, Uwe Wagner, mit der Tafel der Gruppe junger Menschen gedenken will, „die Opfer eines feigen Anschlags wurden, unter dem sie bis heute leiden“, so Wagner. Erinnerungszeichen sollen im Alltag dazu beitragen, „dass wir uns jeden Tag für unseren sozialen demokratischen Rechtsstaat einsetzen müssen“, sagt Annette Klinke. „Hier bekommen wir eine Idee, wie niederträchtig dieser Anschlag war.
Die Bezirksvertretungen 1 und 2 hatten die Erinnerungstafel angeregt, die mit Unterstützung des Erinnerungsortes „Alter Schlachthof“und der jüdischen Gemeinde Düsseldorfs gestaltet wurde. Wegen der Corona-Krise konnte das Mahnmal nur im kleinen Kreis enthüllt werden. Die Beteiligten hoffen aber, dass zum 20. Jahrestag des Anschlags am 27. Juli eine größere Gedenkveranstaltung mit allen Verbänden und Interessierten am S-Bahnhof Wehrhahn möglich ist.