Rheinische Post Mettmann

Flaake schuftet schon für die nächste Saison

Der DEG-Angreifer war in der Spielzeit 19/20 mit 18 Treffern der beste Torschütze seiner Mannschaft.

- VON DANIEL MERTENS

Es hätte seine Saison werden können: Nachdem er in der Hauptrunde mit 18 Treffern der beste Torschütze der Düsseldorf­er EG (DEG) war, brannte Jerome Flaake darauf, seine starke Saison in den Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu krönen. Doch das Corona-Virus ließ die Träume jäh platzen. „Wir hätten die Serie gegen die Eisbären Berlin gewinnen können“, ist sich Flaake sicher. Aus dem erhofften Sprung ins Halbfinale wurde nichts, stattdesse­n schuftet der 30-Jährige bereits zuhause für die kommende Saison und gibt sich ehrgeizig: „Wir wollen wieder unter die ersten Sechs kommen und den direkten Viertelfin­al-Einzug schaffen.“Dabei betont Flaake jedoch auch: „Wir hoffen aber erst einmal, dass wir überhaupt wieder spielen dürfen.“

Hinter Flaake – der 1990, dem Jahr der deutschen Wiedervere­inigung, in Guben geboren wurde, einer brandenbur­gischen Kleinstadt direkt an der deutsch-polnischen Grenze – liegt das zweite Jahr im rot-gelben Dress der DEG. Dabei konnte der Stürmer endlich so richtig durchstart­en. In der ersten Saison fasste Flaake verletzung­sbedingt nicht richtig Tritt. „Einmal war der Mittelfuß gebrochen und dazu hatte ich zwei Muskelfase­rrisse“, blickt der Offensivsp­ieler nur ungerne zurück.

2018/19 kam Flaake daher gerade einmal auf 22 Hauptrunde­nspiele (3 Tore) sowie zu sechs Einsätzen in den Playoffs (1 Tor). „Danach habe ich im Sommer viel trainiert und auf meine Ernährung geachtet“, beschreibt der Angreifer seine Reaktion, „denn wenn man topfit ist, ist die Verletzung­sgefahr deutlich geringer.“Sein Spiel habe er jedoch grundsätzl­ich nicht verändert und sei keinesfall­s vorsichtig­er unterwegs: „Das darf man nicht, dann verletzt man sich wohl erst recht.“

Die Belohnung für den schweißtre­ibenden vergangene­n Sommer kam: In dieser Saison stand der Stürmer in allen 52 Partien der Hauptrunde auf dem Eis, die 18 Tore waren zudem Flaakes drittbeste Saisonbila­nz. Nur 2012/13 und 2013/14 war er mit 20 beziehungs­weise 25 Treffern im Trikot der Hamburg Freezers noch erfolgreic­her. Mit seiner Schusseffi­zienz von 15,9 Prozent in dieser Spielzeit verbessert­e Flaake jedoch seinen persönlich­en Allzeit-Bestwert in der DEL. Mit den acht Powerplay-Toren konnte der Offensivsp­ieler ebenfalls einen neuen Rekord für sich aufstellen. „Diese Tore haben ihm viel Selbstvert­rauen gegeben“, konstatier­t sein Trainer Harold Kreis, der seinen Schützling charakteri­siert: „Er hat einen Drang zum Tor und ist unheimlich schwer von der Scheibe zu trennen. Zudem ist er physisch und mental sehr stark.“Zusammen mit Ken Olimb und Luke Adam habe er „eine sehr effektive Reihe“gebildet, „sie haben sich gut verstanden“.

Doch auf dem Erreichten möchte Flaake, der 2017 und 2018 mit München Deutscher Meister wurde, sich keinesfall­s ausruhen: „Man darf nie zufrieden sein.“In der kommenden Saison wolle er seine Torquote mindestens halten, auch im Powerplay seine Treffer erzielen und seiner Mannschaft damit helfen, um Spiele zu gewinnen.

Und die Siegesseri­e gegen die Kölner Haie, für die Flaake von 2007 bis 2010 auflief, möchte er ebenfalls weiter ausbauen. Nach zwei klaren 1:4-Pleiten in den ersten zwei Begegnunge­n, setzte sich die DEG in den beiden anderen Partien zuletzt mit 2:1 und 4:1 durch. „Der Sieg zuhause gegen Köln, das war ein sehr geiles Gefühl.“Zu einigen Mitspieler­n von damals wie Moritz und Marcel Müller habe er immer noch Kontakt. „Ich habe meine Profi-Karriere in Köln begonnen. Es ist für mich kein komisches Gefühl, sondern eher cool, wenn ich heute mit der DEG wieder in Köln auflaufe. Und ein paar Fans dort wollen ja sogar, dass ich zurückkomm­e.“Diese Hoffnung wird sich jedoch so schnell nicht erfüllen: Bis 2021 steht Flaake an der Brehmstraß­e unter Vertrag. Und dort hat er noch viel vor. Das Kapitel ist noch lange nicht beendet.

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FOTO: BENE Jerome Flaake hatte geplant, seine starke Saison mit den Playoffs zu krönen, die dann abgesagt wurden.

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