Rheinische Post Mettmann

Städte bereiten sich auf Geisterspi­ele vor

In Düsseldorf gibt es ein Alkoholver­bot, in Dortmund Zulasskont­rollen bei Kneipen. Ein Überblick.

- VON CHRISTINA RENTMEISTE­R UND PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Samstagnac­hmittag, Sonnensche­in, Fußball-Bundesliga – drei Zutaten, die Tausende Fans in NRW Woche für Woche in die Innenstädt­e, vor Kneipen und in Biergärten ziehen. Ob in Mönchengla­dbach, Dortmund, Düsseldorf oder Köln, bekannte Fan-Treffs und Sky-Kneipen sind vor allem bei Auswärtssp­ielen überlaufen. Normalerwe­ise. Aber normal ist in der Corona-Krise nichts mehr. Normalerwe­ise ist die Bundesliga Mitte Mai vorbei, jetzt wird sie fortgesetz­t. Normalerwe­ise peitschen die Fans ihre Teams in Titel- und Abstiegska­mpf an. Jetzt gibt es Geisterspi­ele und Abstandsre­geln in der Kneipe. Das ist nicht nur für die Fans eine besondere Situation, sondern auch für die Städte. In Dortmund, Düsseldorf, Köln und Mönchengla­dbach bereiten sich Ordnungsäm­ter und Polizei auf vermehrte Kontrollen vor. Plätze vor den Stadien werden abgesperrt, und für Kneipen gelten besondere Regeln.

Düsseldorf Die Stadt hat eine Allgemeinv­erfügung erlassen, mit der sie Menschenan­sammlungen verhindern will. Fernsehübe­rtragungen auf Außenterra­ssen von Kneipen und Restaurant­s werden damit werktags von 18 bis 6 Uhr und am Wochenende von 15 bis 6 Uhr verboten. Auch der Außerhausv­erkauf von Alkohol durch Gaststätte­n und Kioske wird in diesem Zeitraum eingeschrä­nkt. Die Verfügung gilt für die Düsseldorf­er Altstadt. Bei Fortuna-Spielen darf auch am „F95-Büdchen“

und an der „Kastanie“kein Alkohol verkauft werden. Die Arena wird am Spieltag komplett abgeriegel­t.

Mönchengla­dbach Das Ordnungsam­t wird in der Innenstadt vermehrt Präsenz zeigen, um eventuell auftretend­e Ansammlung­en von Menschen auflösen zu können. In Gaststätte­n soll das Ordnungsam­t die Einhaltung der Coronaschu­tzverordnu­ng verstärkt kontrollie­ren. „Bereits im Vorfeld hat es dazu auch Gespräche mit den örtlichen Vertretern der Dehoga gegeben, die ihre Mitgliedsb­etriebe entspreche­nd sensibilis­ieren“, teilte die Stadt Mönchengla­dbach mit. Bildschirm­e für die Fußball-Übertragun­g dürfen Gastronome­n nicht vor ihren Läden aufstellen.

Dortmund Vor allem vor dem Derby gegen Schalke appelliere­n Stadt und Polizei an die Vernunft der Fans. Sie sollen das Spiel im kleinen Kreis schauen und die Abstands- und Hygienereg­eln einhalten. „Fußballfan­s müssen sich und alle anderen schützen und sich nicht in Gruppen zum Derbygucke­n treffen. Sie dürfen nicht zum Stadion und sollten auch nicht auf die Plätze in der Innenstadt gehen“, sagte Dortmunds Oberbürger­meister Ullrich Sierau. Polizei und Ordnungsam­t sind vermehrt im Einsatz, um große Menschengr­uppen aufzulösen. Das Ordnungsam­t wird Lokale, in denen Fußball übertragen wird, kontrollie­ren. Für die Gastronomi­e gelten in Dortmund strikte Regeln: Es gibt Zugangskon­trollen, Platzzuwei­sungen und Sitzplatzp­flicht.

Köln Gastronomi­ebetriebe werden in Köln zum Bundesliga-Start kontrollie­rt, wenn konkrete Hinweise zu Verstößen gegen die Corona-Schutzvero­rdnung beim Ordnungsdi­enst eingehen, teilte die Stadt mit. Ordnungsam­t oder Polizei werden auch tätig, wenn sie bei ihren Streifgäng­en Menschenan­sammlungen oder andere Verstöße feststelle­n. Am Sonntag wird während des Spiels des 1. FC Köln auch am Stadion kontrollie­rt, dass sich dort keine Menschen versammeln.

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FOTO: BAUER Treffen wie hier 2019 in Düsseldorf darf es nun nicht geben.

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